Die beteiligten Gastronomen und Organisatoren. (Foto: Wigand Schneiderheinze)

Neupotz. Die 8. Nacht der Gastronomie im vergangenen Jahr war vorerst die letzte kulinarische Nacht in Neupotz. Dies gaben die Neupotzer Gastwirte am 1. April im Rahmen eines gemeinsamen Treffens im Haus Leben am Strom bekannt. Nach reiflicher Überlegung hatten sie sich gemeinsam zu diesem schweren Schritt entschieden.

Die Nacht der Gastronomie ist und bleibt eine besondere Erfolgsgeschichte, die in der Branche– auch wegen dem kollegialen Miteinander der Gastwirte – ihres gleichen sucht. Die Idee entstand im Jahr 2011, weil die Neupotzer Köche ein gemeinsames Festessen ausrichten wollten. In den vergangenen 8 Jahren wurden ca. 4.500 Gäste mit mehr als 170 unterschiedlichen „Neipotzer Versucherle“ verköstigt. Ehrenamtliche Künstlerinnen undKünstler unterhielten die Gäste und unterstützten die Gastronomie mit viel Herzblut und großem Engagement. Gemeinsame Treffen in den Lokalen und Fotoshootings mit Hobbyfotografen im Haus Leben am Strom, am Altrhein oder auf dem Römerschiff Lusoria Rhenana wurden von den Wirten als willkommene Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch genutzt. Die Puzzleteilchen der ohnehin überregional bekannten Gastronomie in Neupotz fügen sich in der Nacht der Gastronomie zu einem Gesamtbild eines vielseitigen gastronomischen Angebots von gut bürgerlich bis gehoben zusammen.

Hauptgrund für die Absage ist der Fachkräftemangel mit dem die Gastronomie wie so viele andere Branchen zu kämpfen hat. Gleichzeitig steigt nach wie vor die Nachfrage, die schon im ersten Jahr nicht befriedigt werden konnte. Ein Ausstieg klingt auf dieser Basis paradox. Der Ansturm auf die Karten führte jedoch immer wieder zu Verstimmungen bei den Stammgästen, wenn sie kein Ticket erwerben konnten, weil die Veranstaltung zu schnell ausverkauft war und das geduldige Anrufen bei der Telefonhotline der Verbandsgemeindeverwaltung aufgrund des großen Ansturms nicht belohnt wurde. Die Telefonhotline wurde im zweiten Jahr eingeführt, um allen Interessenten wenigstens die gleiche Chance auf eine Teilnahme einzuräumen. Im Laufe der Jahre wurde bei den Treffen der Gastwirte immer wieder darüber gesprochen, entweder die Gästezahl noch weiter zu erhöhen oder eine zweite kulinarische Nacht zu veranstalten. Beides hätte zulasten der Qualität gehen können. Es erschien den Gastwirten nicht seriös, denn die Güte ihres gastronomischen Angebots sollte sich auch während der Nacht der Gastronomie widerspiegeln.

Die Ortsgemeinde Neupotz und die Verbandsgemeindeverwaltung von Jockgrim bedauern die Entscheidung der Gastronomie und hoffen, dass sich die Gastwirte nach einer kurzen Auszeit wieder zusammenfinden, um ein neues gemeinsamer Event zu entwickeln. (per)

Ein Hoch auf die Neupotzer Gastronomie

Was, Sie kennen Neipotz nit,
des schöne Dorf am Rhei ́ ?
Dann werd es awwer höchschde Zeit, dass Sie bei uns kehr ́n ei ́.
Wer gern gut isst un des genießt, der isch bei uns grad richdich. Dass jeder Gascht zufriede isch, des isch fer uns sehr wichdich.
Ob nun im „Karpfe“, „Pfalz“ un „Lamm“, „Da Gianni“, „Clubhaus“, „Krone“,
im „Hardtwald“, „Schwane“, „Anglerheim“tut än Besuch sich lohne. Bekannt für seine Gaschtlichkeit isch unser Dorf schun lang
un dass des künftich ach so bleibt, dovor isch uns nit bang.
(Erich Hoffmann)