Optimismus als Antrieb

Verlagsleiter Markus Eisel verrät im Interview, wie vor zehn Jahren das PFALZ-ECHO entstand und was es heute noch ausmacht

Wie kam 2008 die Idee zustande – in Zeiten von sinkenden Auflagen im Bereich der Print-Medien – eine neue Regionalzeitung auf den Markt zu bringen?
Da war neben unternehmerischem Wagemut die absolute Überzeugung, dass eine kostenlose Zeitung mit viel Information ihren Platz finden wird. Auch mit dem Bewusstsein, dass das ein unheimlich steiniger Weg ist und immer sein wird. Natürlich haben uns viele aus der Branche für verrückt erklärt. Aber das hat uns nicht abgehalten – und wie man heute sieht, war das die absolut richtige Entscheidung! Übrigens ein ganz wichtiger redaktioneller Ansatz von Anfang an war: Wir wollen POSITIV über unsere Region und die Menschen berichten, denn es gibt so viel Gutes, worüber es sich lohnt zu schreiben.

Wie sehen Sie die Lage der Print-Medien heute?
Die Depression in der Zeitungsbranche wurde ja nach 2008 noch viel größer. Die „Kaufzeitungen“ verlieren stetig an Abonneten, da jeder seine täglichen Nachrichten und Informationen inzwischen über sehr viele andere Kanäle bekommt. Zudem sind die Kosten einer Zeitungsproduktion immens gestiegen – stellvertretend sind da die Einführung des Mindestlohns und die Entwicklung der Papierpreise zu nennen. Man bedenke auch die Auswirkungen des Internets auf den Einzelhandel – das sind unsere Anzeigenkunden, die in der Folge weniger Geld für Werbung ausgeben können. Deswegen gilt es immer, sich zu hinterfragen und Lösungen zu finden, wie man sich für die Zukunft aufstellt.

Was macht das PFALZ-ECHO zu etwas Besonderem?
Wir haben unsere eigene Philosophie und Grundausrichtung. Dabei vergessen wir aber nicht, trotzdem aufmerksam zu beobachten. Wir erfinden uns immer wieder neu. Als Chef darf ich sagen, dass das Besondere unser Team ist. Es ist nicht „meine“ Zeitung, es ist „unsere“ Zeitung! Es kommen nicht nur immer neue Ideen, Verbesserungsvorschläge oder Lösungen – wir gehen auch kritisch mit uns um. Wir können trefflich streiten und diskutieren, aber – und das zeichnet ein Team aus – ohne den Respekt vor dem anderen zu verlieren, denn es geht um eine gemeinsame Sache. Das ist ein wichtiger kreativer Prozess. ALLE sind einfach unglaublich positiv– und das macht für mich das PFALZ-ECHO aus und mich unglaublich stolz.

Was wünschen Sie sich für die kommenden zehn Jahre?
Dass wir unsere Kreativität, unsere Demut vor dem, was wir tun, und unser positives Denken nicht verlieren. Für unsere Gesellschaft wünsche ich mir mehr Respekt im Umgang und etwas mehr Bildung, denn diese beiden Punkte sind für mich der Ursprung vieler Probleme.