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Park & Ride-Plätze sind begehrt

Winden. Bedingt durch die Rheinbrückensanierung haben viele Autopendler Richtung Karlsruhe ihre Fahrgewohnheiten geändert. Nicht wenige fahren morgens früher ab, um nicht in die Hauptverkehrszeit zu kommen, andere lassen das Auto möglichst vor der halbseitig gesperrten Brücke stehen und steigen auf die Bahn um. Dafür gibt es zahlreiche Parkplatz-Angebote an südpfälzischen Bahnhaltepunkten, die derzeit sehr gefragt sind. Am Bahnknotenpunkt Wörth stehen 280 Parkplätze zur Verfügung, davon 240 im dreistöckigen Parkhaus. Eine weitere bedeutende Park & Ride-Anlage mit 99 Plätzen hat die Ortsgemeinde Winden mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz 2006 westlich der Gleise eingerichtet. Angesichts der starken Inanspruchnahme dieser Anlage hat die Gemeinde Winden 2015 eine Machbarkeitsuntersuchung für eine Erweiterung erstellen lassen. Aufgrund der damals nicht zu schließenden finanziellen Lücke wurde das Projekt zurückgestellt.

Vor dem Hintergrund der Sanierung der Straßenrheinbrücke bei Wörth und eines in Aussicht gestellten Zuschusses seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurde dieses Vorhaben wieder aufgegriffen. Seit Frühjahr ist eine zweite Park & Ride-Anlage östlich des Bahnhofs von Winden mit 116 Parkplätzen konkret im Gespräch. Nachdem die Ortsgemeinde Winden die ihr zugedachte Rolle als Bauherr aus Risikogründen abgelehnt hat, schien der Plan gescheitert zu sein. Auf Betreiben von Landrat Dr. Fritz Brechtel hat dann allerdings der Landkreis Germersheim die Bauträgerschaft übernommen. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Situation, die auch nach der Rheinbrückensanierung weitere positive Effekte für die Region entfalten kann.

Das Areal rund um den Bahnhof Winden eignet sich besonders gut. (Foto: ebl)

Der Landkreis Germersheim unternimmt zusammen mit den Kommunen, dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd und dem Land erhebliche Anstrengungen, um die Akzeptanz des öffentlichen Personennahverkehrs zu stärken. Ein wesentliches Element stellt hierbei das Angebot von Park & Ride-Stellplätzen dar. Im Rahmen einer Analyse der verfügbaren Flächen entlang der Strecke Neustadt–Landau–Karlsruhe hat sich das Areal im Bereich des Bahnhofs Winden als hierfür besonders geeignet herausgestellt. Dieses ist durch den motorisierten Individualverkehr sehr gut erreichbar. Die Fläche befindet sich derzeit noch im Besitz von DB Immobilien.
Da für die geplante Park & Ride-Anlage in Winden noch kein Baurecht besteht, muss in einem ersten Schritt für das Gelände Baurecht mit Hilfe eines Bebauungsplans geschaffen werden. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan soll am 12. August im Gemeinderat Winden gefasst werden.

Weiterhin muss aufgrund der zukünftig erhöhten Abbiegebeziehungen die Bundesstraße B 427 in Höhe des Raiffeisenmarktes verbreitert werden. Auch das Baurecht für die Straßenverbreiterung soll über den Bebauungsplan erfolgen.

Planung für Parkplatz und Fußgängerüberweg werden vorangetrieben
Parallel zu diesen Themen wird nach Auskunft der Kreisverwaltung die Planung für den Parkplatz sowie die Überführung (Fußgängerüberweg) über die Bahngleise vorangetrieben. Ausschreibungsunterlagen für die Maßnahmen werden ebenfalls parallel zum Bebauungsplanverfahren erstellt. Sobald Baurecht für die Park & Ride-Anlage vorliegt – nicht vor Frühjahr/Sommer 2020 – kann die Maßnahme ausgeschrieben und baulich umgesetzt werden. (ebl)

Pfalz-Echo

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