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Kreis Germersheim. Wer ist bereit, Kinder aufzunehmen und ihnen für begrenzte Zeit oder längerfristig ein Zuhause zu geben? Das Jugendamt des Landkreises Germersheim sucht immer Menschen, die einem Kind einen Platz in ihrer Familie anbieten wollen, Zeit und Verständnis aufbringen und bereit sind, mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten. Alle Interessierten sind eingeladen, unverbindlich Kontakt zum Pflegekinderdienst des Jugendamtes Germersheim aufzunehmen.

Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb ein Kind kurzzeitig oder dauerhaft nicht in seiner Herkunftsfamilie leben kann. Dazu gehören psychische Erkrankung, Suchterkrankung oder Überforderung der Eltern, Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung des Kindes, körperliche Misshandlung oder sexueller Missbrauch. „Diese Kinder brauchen Sicherheit, Geborgenheit und Zuwendung. Pflegeeltern müssen sich  bewusst machen und besonderes Verständnis dafür aufbringen, dass die Kinder ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Erfahrungen und Beziehungen aus ihrer Herkunftsfamilie mitbringen – und sich eventuell entsprechend verhalten und äußern“, beschreibt Denise Hartmann-Mohr, Leiterin des Jugendamtes.

Wenn eine Trennung des Kindes von seinen Eltern erfolgen muss, prüft das Jugendamt stets sorgfältig, ob und welche Pflegefamilie besonders für dieses spezielle Kind geeignet ist. Dabei wird auch überlegt, ob eine zeitlich befristete Pflege oder eine langfristige Aufnahme in eine Pflegefamilie in Frage kommt. Die Aufgabe des Pflegekinderdienstes (PKD) ist es, eine passende Pflegefamilie für ein bestimmtes Kind zu finden.

„Aber keine Familie, die ein Kind bei sich aufnimmt, wird ins kalte Wasser geworfen“, erklärten die Mitarbeiterinnen des PKD. Mit Seminaren werden Bewerber auf die verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet, das Jugendamt berät und begleitet die Pflegefamilie und die Pflegekinder kontinuierlich und ist immer Ansprechpartner.

Das nächste Vorbereitungsseminar für interessierte Pflegekind-Bewerber findet voraussichtlich im März 2019 statt, sofern sich genügend Interessenten melden.

„Wer sich dafür interessiert, Pflegemama oder Pflegepapa zu werden, macht dies mit sehr viel Herz und aus voller Überzeugung. Aber natürlich ist es kein Ehrenamt, auch wenn manche diese Aufgabe so sehen mögen. Pflegeeltern erhalten Geld für diese eigentlich unbezahlbare Aufgabe. Nur wer selbst mal Pflegeeltern war oder so nah dran ist wie die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes, weiß, welche Freuden und welche Anstrengungen hinter dem Pflegeelterndasein stecken können. Abgesehen davon käme es deutlich teurer, wenn eine Jugendhilfeeinrichtung für Kinder eintreten müsste, die ansonsten gut in eine Pflegefamilie eingebunden werden“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent Christoph Buttweiler. Er animiert alle, die den Gedanken in sich tragen, Pflegeeltern zu werden, völlig unverbindlich mal beim Pflegekinderdienst des Jugendamtes anzurufen. „Das verpflichtet noch zu gar nichts“, so Buttweiler. (per)

Weitere Informationen gibt es bei den Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes:
Susanne Antoni, 07274-53-215, s.antoni@kreis-germersheim.de
Gaby Gauweiler, Tel: 07274-53-160, g.gauweiler@kreis-germersheim.de
Leonie Eberle, Tel: 07274-53-492, l.eberle@kreis-germersheim.de
Michaela Ebersold, Tel. 07274-53-492, m.ebersold@kreis-germersheim.de.