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Qualität hat ihren Preis

Kandel. Gute Qualität ist im Bereich der medizinischen Versorgung von besonderer Bedeutung. Um die zu bestätigen, hat sich die Asklepios Südpfalzklinik in Kandel für den Asklepios Award 2019 beworben. Unter dem Projekttitel „Die Dilatationstracheotomie über eine Larynxmaske – ein standortübergreifendes Projekt zur Verbesserung der Qualität der Tracheotomie“ hat das Team von Dr. med. Volker Moog, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, den Preis in der Kategorie „Qualität“ gewonnen – und das bereits zum zweiten Mal.

Intensivmedizinische Leistungen an den Standorten Kandel und Germersheim

Zur Asklepios Südpfalzklinik gehört neben dem Standort Kandel auch der in Germersheim. An beiden werden intensivmedizinische Leistungen in unterschiedlichem Umfang und unterschiedlicher Ausrichtung angeboten. In Kandel werden seit einigen Jahren Dilatatationstracheotomien (eine Art des Luftröhrenschnitts) unter Verwendung einer Larynxmaske (Kehlkopfmaske) durchgeführt. Dabei wird der vermeintlich sichere Atemweg des Luftröhrentubus durch eine Kehlkopfmaske ausgetauscht. 

Qualität der Patientenversorgung im Fokus

„Um Synergieeffekte zu nutzen, die angebotenen Leistungen an beiden Standorten der Asklepios Südpfalzkliniken anzugleichen und um die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen, sollte im Rahmen dieser Projektarbeit das Verfahren der Tracheotomie an der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim etabliert werden, das in Kandel bereits angewendet wird“, so Dr. Moog. 

Diese perkutane dilatative Tracheotomie (PDT), also der spezielle Zugang zur Luftröhre, wird vor allem bei Patienten der Intensivstation angewendet, die längere Zeit beatmet werden müssen. Bei der Punktionstracheotomie treten seltener postoperative Komplikationen, Blutungen und Infektionen am Zugang auf. Auch Langzeitschäden wie Verengungen der Luftröhre kommen seltener vor als bei einem konventionellen Luftröhrenschnitt oder einer Langzeitintubation. Die Verwendung einer Kehlkopfmaske zur PDT gilt ebenfalls als sicheres Verfahren, das darüber hinaus Medikamente einspart, die vorrübergehend die Muskeln entspannt.

Standortübergreifende Umsetzung ohne schwerwiegende Komplikationen

Seit Januar 2019 wird das Verfahren an beiden Standorten einheitlich durchgeführt. Außerdem erstellen die Ärzte Operationsberichte, die insbesondere auch Komplikationen mit abbilden sollen. Insgesamt wurden im ersten Quartal standortübergreifend 22 PDTs durchgeführt. Dabei kam es in keinem Fall zu einer schwerwiegenden Komplikation, insbesondere fanden sich keine Blutungen. „In keinem Fall – und das deckt sich auch mit unserer rückblickenden Analyse – mussten wir auf einen herkömmlichen Beatmungstubus zurückgreifen“, sagt Dr. Moog.

Einige Studien deuteten darauf hin, dass eine frühe dilatative Tracheotomie Vorteile für den Patienten bringt und die Intensivzeit und die Beatmungsdauer deutlich reduziert wird. Deshalb wird seit dem Projekt in Kandel und Germersheim der Tracheotomiezeitpunkt früher gewählt, um die Beatmungsdauer und die Liegezeit auf den jeweiligen Intensivstationen zu verkürzen. (per)

Pfalz-Echo

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