Das letzte Grundstück im Rülzheimer Gewerbe- und Industriegebiet wurde an den weltweit agierenden Monitorhersteller EIZO vergeben. Derzeit wird, rechts der B9-Auffahrt, noch an der dazugehörigen Infrastruktur gearbeitet. 2019 soll der Umzug der EIZO-Deutschlandzentrale von Karlsruhe nach Rülzheim über die Bühne gehen. (Foto: mda)

Rülzheim. „Hier und heute schlagen wir ein neues Kapitel unserer Firmengeschichte auf. Wir wollen weiter wachsen und tun dies künftig in Rülzheim.“ Dass Yoshitaka Jitsumori diese Worte vor Pressevertretern im örtlichen Gemeindesaal spricht, dürfte in Karlsruhe keinen Gefallen finden. Derzeit ist der Weltkonzern und Monitorhersteller EIZO mit insgesamt 151 Mitarbeitern, verteilt über drei Standorte, in der Fächerstadt vertreten. Um Entwicklung, Produkt- und Qualitätsmanagement, Fertigung, Vertrieb und Service in einer Zentrale zusammenlegen zu können, habe man nach einem neuen Standort Ausschau gehalten. Fündig geworden sei man schließlich in Rülzheim, wie Peter Ziegler, Geschäftsführer der EIZO GmbH anlässlich des Pressetermins verkündete. Zum Notartermin, an dem der Erwerb einer 32.500 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbe- und Industriegebiet „Nord III“ besiegelt wurde, kam eigens Yoshitaka Jitsumori, Vorstandsvorsitzender der EIZO Corporation, aus Japan angereist.

„Der Landkreis Germersheim und insbesondere die Gemeinde Rülzheim entwickeln sich immer stärker zum ‚Hidden Champion‘ für weltweit agierende IT-Konzerne.“ Der Einschätzung des Germersheimer Landrats schlossen sich auch Rülzheims Verbandsbürgermeister Matthias Schardt sowie Ortsbürgermeister Reiner Hör an. Hör hatte den Deal mit EIZO eingefädelt. Die Zusammenarbeit sei „unproblematisch, kooperativ, schnell und beispiellos“ gewesen, so Ziegler.

Fritz Brechtel zeigt sich erfreut, dass immer mehr Weltkonzerne den Weg in seinen Landkreis finden. Am Freitag traf er Yoshitaka Jitsumori, Vorstandsvorsitzender der EIZO Corporation, der in Kürze seine Deutschlandzentrale nach Rülzheim verlegt. (Foto: mda)

Die gute Verkehrsanbindung, das technologische Umfeld und das große Verständnis seitens der Verwaltung für die Anforderungen und Wünsche eines Unternehmens waren schließlich Grund dafür, dass die Standortfrage zugunsten Rülzheims ausfiel. Wie unkompliziert solch eine Zusammenarbeit in der Praxis aussehen kann, das demonstrierten die politischen Vertreter – zu denen sich auch MdB Dr. Thomas Gebhart (CDU) und MdL Martin Brandl (CDU) gesellten – gegen Ende der Presseveranstaltung. „Als kleines Gastgeschenk dürfen wir Ihnen mitteilen, dass wir mit dem heutigen Tag auch die Baugenehmigung erteilen“, so Brechtel gegenüber den sichtlich erfreuten EIZO-Managern.

EIZO stellt hochpräzise Monitore her, die insbesondere in der Medizintechnik aber auch im Bereich Grafik, Gaming, in der Luft- und Raumfahrttechnik oder in der Industrie Verwendung finden. EIZO-Monitore zählen zur Spitzenklasse im Highend-Bereich und sind bekannt für ihre hohe Farbechtheit, latenzfreie Übertragung von Bild- und Audiodaten, unkomprimierte Übermittlung von Videos und Übertragungsraten von bis zu zehn Gigabyte pro Sekunde. Die Rüstungsindustrie zähle nicht zu den Kunden von EIZO, so Ziegler: „Wir ziehen es vor, mit unseren Medizin-Monitoren Menschen zu helfen.“

In diesem Jahr strebt das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 65 Millionen Euro an. Der Umzug der deutschen Firmenzentrale von Karlsruhe nach Rülzheim ist für das Jahr 2019 vorgesehen. Zusätzliche Stellen werden vorerst nicht geschaffen. (mda)