Schulabsolventen ab 16 Jahren als Erntehelfer

Beitrag zur Sicherstellung der regionalen Lebensmittelproduktion

Frischer Spargel wie hier auf dem Landauer Wochenmarkt muss auch geerntet werden... (Foto: Stadt Landau)

Südpfalz. Erntehelfer werden dringend gesucht und gleichzeitig ist es Saisonarbeitskräften aus dem Ausland aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus untersagt, nach Deutschland einzureisen.

Der Landrat der Südlichen Weinstraße schlägt deswegen unkonventionelle Wege vor: Er wendet sich insbesondere an die Schulabsolventen ab 16 Jahren, die Ihre Prüfungen abgelegt haben und denen nun Freizeit bevorsteht. Seefeldt betont, dass Interessierte sich direkt an die Obst-/Gemüse- und Weinbaubetriebe mit Hilfsangeboten wenden können. Kurze und regionale Wege seien oft der einfachste Weg, um in Kontakt zu treten. Aber auch Plattformen wie www.daslandhilft.de und www.saisonarbeit-in-deutschland.de, die vom Bundesverband der Maschinenringe e.V. gemeinsam mit Landesverbänden und regionalen Maschinenringen in Kooperation mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und vom Gesamtverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände e.V. betrieben werden, seien Wege um in Kontakt zu kommen.

Auch die Stadt Landau ruft zur Unterstützung der regionalen Landwirtschaft auf und spricht aber alle an: „Viele Menschen haben auf Grund der Krise gerade mehr Freizeit als ihnen lieb ist“, so Oberbürgermeister Thomas Hirsch: „Und genau diese Hilfe können unsere Landwirtinnen und Landwirte jetzt dringend gebrauchen. Darum bitte ich Sie, wenn Sie freie Kapazitäten haben und es körperlich leisten können: Melden Sie sich und bieten Sie Ihre Arbeitskraft an!“

Damit Helfer auch finanziell etwas davon haben, hat die Bundesregierung bereits ein Maßnahmenpaket beschlossen. Dieses sieht unter anderem vor, dass Nebeneinkünfte aus der Landwirtschaft nicht vom Kurzarbeitergeld abgezogen werden. Den Landwirten greift die Bundesregierung zudem beispielsweise durch die Lockerung der 70-Tage-Regelung und durch flexiblere Arbeitszeiten unter die Arme. Saisonkräfte dürfen demnach länger sozialversicherungsfrei beschäftigt werden. Zusätzlich wird Leiharbeit für die Dauer der Krise erleichtert. Durch Soforthilfen und Liquiditätssicherungsdarlehen kann außerdem schnell Geld fließen, wenn dieses zur Aufrechterhaltung des landwirtschaftlichen Betriebs gebraucht wird.

Wer bereit ist, die hiesige Landwirtschaft in dieser schwierigen Zeit als Saisonarbeitskraft zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung zu leisten, kann sich unter Angabe seiner vollständigen Kontaktdaten per E-Mail bei liegenschaftsabteilung@landau.de melden. Die Stadt Landau wird sich dann gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer um die entsprechende Vermittlung von Arbeitskräften kümmern. (per)