Schwalben mit Lehmpfützen beim Nestbau unterstützen

Brutsaison bis Ende August – Trockenheit macht allen Vögeln zu schaffen

Rauch- und Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde kleine Kügelchen, aus denen sie ihre Nester bauen. (Foto: Axel Aßmann/Naturgucker)

Südliche Weinstrasse. Wer einen Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Schwalben-Nestbaus auch im Sommer noch Lehmpfützen anlegen. Rauch- und Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie ihre Nester bauen oder alte Nester ausbessern.

„Die Pfütze sollte auf einer offenen Fläche angelegt werden, sodass Katzen und andere Jäger keine Deckung haben. Auch sollte sie nicht mehr als 300 Meter vom Niststandort der Schwalben entfernt sein. Ansonsten trocknet der Lehm bereits auf dem Hinflug und kann nicht mehr so gut verwendet werden“, so NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling.
Die Rauchschwalbe brütet von Mai bis Juli, die Mehlschwalbe sogar noch bis Ende August. Schwalben sind in ihrem Bestand bundesweit gefährdet. Gründe dafür sind Sanierungen an Gebäuden mit Nestern, fehlende geeignete Brutplätze und Nistmaterial und ganz klar Futtermangel, da auch die Insekten weniger werden.

„Wenn Nester durch den Abriss von Gebäuden oder starke Umbaumaßnahmen verloren gehen, können Nisthilfen oder Kunstnester in der unmittelbaren Umgebung das Fortbestehen der vorhandenen Schwalbenkolonie sichern“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. Bei großen Mehlschwalbenvorkommen eignet sich auch der Bau eines Schwalbenturms. „Dazu müssen sich Naturschutzbehörden, Gemeinden oder Kommunen, Grundbesitzer und Anwohner vor den Umbaumaßnahme abstimmen“, so Neuling.

Auch private Hausbesitzer sollten erst im Herbst anfallende Arbeiten am Gebäude durchführen. „Störungen in der Brutzeit können zur Aufgabe der Brut führen“, erklärt Neuling. (per)