Sechs Bücher in zwei Jahren

Corona bringt auch Gutes auf den Weg – der dritte Teil der Reihe

Südpfalz. In den ersten beiden Teilen unserer neuen Serie haben wir bereits Pfälzer vorgestellt, die sich während der letzten beiden, durch die Pandemie geprägten Jahre, dem Schreiben mit voller Energie gewidmet haben. Dadurch ging beispielsweise ein Blog mit Ausflugsideen aus der Region online (www.pfalzmitkids.de) und eine Buchbloggerin (www.phantastismus.de) teilt nun regelmäßig Spannendes zu Neuerscheinungen und tauscht sich mit Lesebegeisterten aus. Für den dritten Teil hat das PFALZ-ECHO mit einem Horrorthriller-Autor aus Landau gesprochen. Alexander Hogrefe hat während Corona mehrere Bücher veröffentlicht. Er ist Selfpublisher, das heißt, er übernimmt nicht nur den Part als Autor, sondern in Eigenregie auch Druck, Gestaltung und Vertrieb seines Werks, ganz ohne Verlag. Anfang des Jahres erschien der erste Band seiner „Strahlung“-Reihe, einer Kollektion mit realistischem Charakter, die das Thema Energiepolitik in Europa verarbeitet. Der 26-jährige Masterstudent der Politikwissenschaften schreibt schon seit vielen Jahren und fühlt sich im Bereich Horror und Thriller besonders wohl. Ihn beschäftigt der Kampf zwischen Gut und Böse, das Zusammentreffen unschuldiger Menschen mit übernatürlichen Kräften. Vor dem Lockdown hatte er leider nur wenig Zeit, um dieser Leidenschaft nachzugehen. Schule, Familie, Studium, Freunde und ein Nebenjob im Bereich Bühnenaufbau hatten den Takt bestimmt. Doch nach dem plötzlichen Einschnitt im März 2020 musste nicht mehr parallel jongliert werden: Das Schreiben bekam endlich den gewünschten Raum. „Ich gehe voll auf im Genre Horrorthriller, ich liebe das Spiel mit der Angst. Das fasziniert mich und ich habe eine Menge Ideen dazu“, so Hogrefe. Nachdem er zunächst den klassischen, für viele Autoren demotivierenden Weg im Kontakt mit Agenturen und Verlagen ausprobierte, um seine Geschichten auf den Markt zu bringen, spürte er, dass er in seiner Entwicklung nicht richtig weiterkam. Er war wie ausgebremst und unterstreicht: „Mit dem Selfpublishing kam alles aus der Schublade, was lange angestaut war. Mittlerweile habe ich schon den sechsten Band veröffentlicht und da kommt noch mehr. Politische Charaktere zu entwickeln, Überlegungen zu neuen Technologien, das alles bewegt mich. Und klar hat auch der Unterhaltungsfaktor einen hohen Stellenwert für mich. Ich schreibe schließlich keine Ratgeber“, erklärt der Autor. Wer vor Ort in eines seiner Werke hineinschmökern möchte, ist derzeit bei der Selfpublisher-Wand in der Landauer Buchhandlung in der Gerberstraße gut aufgehoben. Zusammen mit anderen Werken von Menschen, die im Eigenverlag ihren Weg gehen, stellt Hogrefe dort aktuell aus. Es bleibt spannend, was in Zukunft noch so alles folgt, denn Alexander Hogrefe hat sein ganz persönliches Ventil gefunden und infiziert nun auf positive Weise eine immer größer werdende Leserschaft. (cdr)