Neuburg. Man öffnet die Tür und spürt eine angenehme Atmosphäre. Weiches Licht, Töne von Klangstäben, helle Sitz- und Liegemöbel. Einige Knirpse sitzen andächtig auf Matten und lauschen Karin Niederle, die ihnen vorliest. Wir sind im Snoezel-Raum der protestantischen KiTa. Irgendwie mutet der Raum meditativ an. „Auch dafür ist er da“, betont Erzieherin Niederle,  Ansprechpartnerin für die vor kurzem eröffnete neue Errungenschaft.

Rund 5.000 Euro investierte der Förderverein in dieses neue Angebot. „Die Kinder haben hier die Möglichkeit zum Abschalten“, erklärt Niederle. Dafür sorgen nicht nur die ruhige Lage des Raumes im Keller, sondern etliche optischen Elemente: Eine Wassersäule mit Farbeffekten, eine Spiegelkugel oder eine Lichtgardine. Die Spielangebote sind so ausgelegt, dass sie alle Sinne der Kinder ansprechen.

Niklas zieht geübt eine Augenmaske auf und Maria reicht ihm Holzstäbe, deren unterschiedliche Überzüge er ertasten und paarweise sortieren soll.  Auf der Massagematte macht es sich Leonard gemütlich. „Soll ich dich etwas massieren?“ fragt Niederle. Auch der Barfußpfad mit bunten Füßen, die mit unterschiedlichen Materialien überzogen sind, lädt zum Betreten ein. „Manchmal mache ich eine Meditation mit den Kindern, ein anderes Mal hören wir einfach eine CD“, sagt die Erzieherin.

Aber was ist ein Snoezel-Raum genau? „Snoezeln ist ein Kunstwort und kommt aus den Niederlanden“, weiß Niederle. Es setzt sich zusammen aus snoezelen (schnuffeln) und doezelen( dösen). Neben der Entspannung diene es auch der Sinneswahrnehmung. „Mehr als acht Kinder können aber nicht rein“, erklärt die Erzieherin. Deshalb macht Niederle täglich ihre Runde in den Gruppen und fragt, wer Lust hat, den Snoezel-Raum zu besuchen. Demnächst sollen auch die Eltern einmal testen können, wie es ist, wenn sie mit den Kleinen snoezeln (aeck).