Offenbach. Die Maske sitzt. Mit ruhiger Hand macht sich Michael Walk ans Werk. Gleißendes Licht erhellt den Raum. Die Naht ist perfekt. Nicht erst seit seinem fünften Platz bei den Special Olympics 2011 in Athen ist klar, zu welch überragenden Leistungen Michael Walk imstande ist. Der Europameister im Judo in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm und achtfache Deutsche Meister arbeitet im Metallbereich der Südpfalzwerkstatt in Offenbach. Hier schweißt er Kehlnähte. Das Besondere: Jetzt kann Michael Walk das selbstständig und ohne Begleitung tun, denn nach einem vierwöchigen Vollzeit-Kurs hat er erfolgreich den Schweißschein absolviert. „Herr Walk leistet vollwertige Schweißarbeit in hoher Qualität“, betont Christian Brandl, Produktionsleitung Werk Offenbach 1. „Viele Aufträge organisiert er komplett selbst“, ergänzt Gruppenleiter Mathias Kölsch. 

Michael Walk dankt Christian Brandl, Mathias Kölsch und Christof Müller, Rehaleitung Werk Offenbach 1, für ihre Unterstützung im Werkstattalltag und auf dem Weg zum Schweißschein. Doch er weiß, dass er sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen braucht: „Ich bin sehr stolz auf das, was ich geleistet habe und leiste“, betont der 45-Jährige. Unabhängigkeit und Mitbestimmung sind Michael Walk, der seit 1997 in dieser Einrichtung der Lebenshilfe Südliche Weinstraße arbeitet, sehr wichtig. Daher setzt sich der leidenschaftliche FCK-Fan im Werkstattrat für die Interessen der Mitarbeiter mit Behinderung ein – als stellvertretender Vorsitzender des Gremiums für das Werk Offenbach 1 sowie als Mitglied des Gesamt-Werkstattrats. 

„Er ist ein hervorragender Mitarbeiter und eine wertvolle Unterstützung“, unterstreicht Christof Müller. Auch Geschäftsführerin Marina Hoffmann ist beeindruckt: „Menschen wie Michael Walk sind eine große Bereicherung – nicht nur für die Südpfalzwerkstatt, sondern für die gesamte Gesellschaft.“ (per)