Kandel. Nach den erfolgreichen Stationentheatern vergangener Jahre präsentiert der Verein für Kunst und Kultur in Kandel (Kukuk) erneut einen Reigen bunter und unterhaltsamer Szenen, diesmal zum Kandeler Marktgeschehen, das sich 400 Jahre zurückverfolgen lässt. 

Unter der bewährten Regie von Sabine Daibel-Kaiser, die auch die Texte verfasste, lassen 60 Darsteller:innen in humorvollen Szenen die Marktgeschichte wieder aufleben. Lokalhistorisch beraten wurde die Theaterwissenschaftlerin von Werner Mühl und Dr. Werner Esser. Für die Kostüme sorgten Barbara Asselmeyer und Bianca Römer, für die Maske Sigrid Blatsch. Zum Organisationsteam gehörten Petra Krumm, Carmen Roth, Anneliese Vetter, Monika Bögelspacher, Annette Guckenbiehl, Andreas Krumm.

Die ersten Aufführungen haben viele Zuschauer:innen in ihren Bann gezogen, am 16. und 17. Juli folgen weitere sieben Vorstellungen, für die zum Teil noch Karten erhältlich sind. 

Die Eröffnungsszene am St. Georgsturm dreht sich um die Ersterwähnung des Kandeler Marktrechts in einem amtlichen Schreiben von 1619, das im Einzelnen festlegt, welche Märkte in Kandel abgehalten und welche Waren dabei gehandelt werden dürfen. 

Die zweite Szene (Plätzel) spielt 1722 im Gasthaus „Zur Krone“ am Kleinen Kirchplatz. Hier werden die angetrunkenen Honoratioren – Bürgermeister, Apotheker und Arzt – nach dem Marktessen von listigen Kellnerinnen erstmals zur Kasse gebeten, das Brauchtum der kostenlosen Bewirtung endet.

Szene 3 (Rathaus) zeigt den Markt 1802 unter dem Einfluss der Französischen Revolution. Elle und Scheffel sind zum Verdruss der Bauern nicht mehr zulässig, neue Maßeinheiten und Gewichte (Meter, Kilogramm) werden von den Gendarmen durchgesetzt. Weitere Szenen handeln 1833 (Viehmarkt), 1920 (Maimarkt), 1955 (Oktobermarkt), 1987 (Verkaufsoffener Oktobermarkt-Sonntag) und 2019 (Wochenmarkt).

Vor und nach den Aufführungen bewirtet die TSV-Abteilung Handball in der Stadthalle, wo bei schlechtem Wetter auch gespielt würde. (ebl)

Termine und Karten: www.kukuk-kandel.de