Landau. Der Aktionstag, der in Deutschland von der Stiftung Deutscher Denkmalschutz koordiniert wird, setzt auf „Geschichte zum Anfassen“ und ermöglicht den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen historischer Bauten und Stätten, die sonst oft nicht oder nur teilweise zugänglich sind. In Landau öffnen am Tag des offenen Denkmals der Gloria Kulturpalast in der Industriestraße 3-5, das Haus zum Maulberbaum in der Marktstraße 92, die Marienkirche im Marienring 4 und der Finklerhof in der Godramsteiner Hauptstraße 126 ihre Türen. Zudem geben der Festungsbauverein und die städtische Grünflächenabteilung im Ostpark einen Einblick in die Geschichte und die geplante Neugestaltung des Parks.

Der Gloria Kulturpalastist ein typisches Kino der 1950er Jahre mit bis in die Details erhaltener Ausstattung. 2003 wurde der Kinobetrieb geschlossen; heute wird das Gloria als Kulturpalast für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Am Tag des offenen Denkmals finden um 14 und um 18 Uhr Führungen mit Inhaber Peter Karl statt. Um vorherige Anmeldung unter 0174-6443-277 oder info@gloria-kulturpalast.de wird gebeten.

Das Haus zum Maulbeerbaum gilt als ältester Profanbau der Stadt Landau und wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. In seiner bewegten Geschichte diente das Haus unter anderem als Herberge, Kolonialwaren-Großhandlung und Café. Nicht weniger spannend gestaltete sich die jüngere Geschichte des historischen Gebäudes: Der drohende Abriss konnte dank gemeinsamer Anstrengungen der Stadt sowie des Verein und der eigens gegründeten Genossenschaft „Haus zum Maulbeerbaum“ verhindert werden. Beim Tag des offenen Denkmals öffnet das Haus von 12 bis 16 Uhr für Besucher. Angeboten werden u.a. eine Ausstellung, Infos über die geplanten Restaurierungsmaßnahmen und künftigen Nutzungsmöglichkeiten sowie Kaffee und Kuchen. Um 14 Uhr werden alte Kanonenkugeln versteigert; um 15 Uhr findet eine Lesung mit Mundartdichter Wilfried Berger statt.

Die Marienkirche, 1907 bis 1911 errichtet, ist nach dem Speyerer Dom das größte Gotteshaus im Bistum. Der „Dom zu Landau“ verfügt über eine dreischiffige Basilika in spätromanisch-frühgotischen Formen, eine mächtige Doppelturmfassade und einen Außenbau mit offenem Strebewerk. Am Tag des offenen Denkmals ist die Kirche von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Um 15 und um 16 Uhr finden Führungen zum Thema „Jugendstil und Moderne“ statt. Treffpunkt ist jeweils am Hauptportal.

Der Finklerhof in Godramstein ist eine im 18. und 19. Jahrhundert gewachsene Baugruppe, die einen zentralen Hof umstellt. Der Name geht auf die Händlerfamilie Finkler zurück, die das Gehöft 1868 als Gutsbetrieb erwarb. Heute steht es noch in Zusammenhang mit dem Maler Max Slevogt und dessen Ehefrau Nini, geborene Finkler, wie auch der Malerin Johanna Finkler. Zukünftig soll der Finklerhof für kulturelle sowie Wohnzwecke genutzt werden. Am Tag des offenen Denkmals ist der Hof von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Ab 13.30 Uhr findet eine offene Gesprächsrunde zu Plänen und Ideen rund um das Wohnprojekt im historischen Gehöft statt. Außerdem auf dem Programm stehen am Aktionstag u.a. eine kleine Dokumentation, ein Operettenkonzert mit Lilli Palmer, Daniel Schreiber und Hannes Caeners, eine Honigverkostung, ein Imbiss sowie Kaffee und Kuchen.

Zudem werden der Festungsbauverein und die städtische Grünflächenabteilung am Tag des offenen Denkmals einen Pavillon im Bereich des Nordeingangs des Ostparks aufbauen und über die Geschichte sowie die geplante Neugestaltung des Parks informieren. Denn: Der Ostpark ist aus Teilen der ehemaligen Vauban-Festung hervorgegangen und der heutige Schwanenweiher war als Kessel 80 Teil des Überflutungssystems der Festungsanlage. Bis heute sind im Park Festungsreste vorhanden. Am Aktionstag sind die Fachleute von 11 bis 16 Uhr vor Ort. Um 12 und um 14.30 Uhr finden Führungen mit dem Festungsbauverein durch den Park sowie entlang der Queich in Richtung Galeerenturm zu ehemaligen Festungsbauwerken statt.

Alle Informationen zum Aktionstag in Deutschland finden sich unter
www.tag-des-offenen-denkmals.de.