Landau/Hochstadt. Die „Eschenwengler“, eine bereits seit 35 Jahren bestehende Straßengemeinschaft aus Hochstadt, hatten im vergangenen Jahr an ihrem traditionellen Weihnachtsessen ein ganz besonderes Gesprächsthema in ihrer Runde. Der Gedanke an die Menschen in den Hochwassergebieten war gerade zur Weihnachtszeit bei den „Eschenwenglern“ sehr präsent gewesen. Vor allem als Wolfgang Manger, der sich ehrenamtlich für die Flutopfer bereits in Arbeitseinsätzen engagierte, ihnen seine Erlebnisse erzählte. So kam es, dass Winzer Walter Hecky in die Runde einwarf, ob er bei seinen Einsätzen auch 8-10 Tonnen Kartoffeln gebrauchen könne. Er wusste, dass der Landwirt Heinz Weiß aus Hochstadt, wie alle 3-4 Jahre, wieder eine Übermenge von Kartoffeln zur Verfügung hatte und sie nicht einfach unterpflügen wollte.
Mit ungebrochenem Gemeinschaftssinn wurden in den nächsten eineinhalb Tagen im Weingut Stefan Hecky/Hünerfauth 330 Kartoffelsäcke abgefüllt. Davon gingen ein Teil als erstes an die „Suppenküche“ in Landau, wo sie spontan und dankend angenommen wurden und der Rest sollte ins Swissttal gehen.
Nachdem das grüne Licht von Kai Imsande, Verantwortlicher für die Fluthilfe im Swissttal/Odendorf, kam, musste nur noch der Transport organisiert werden. Sowohl Stefan Hecky als auch die Energie Südwest AG standen sofort mit Transporter und Hänger bereit. Doch das reichte noch nicht aus, um die kompletten 330 Säcke zu transportieren.
Deshalb fragten sie Urban Waßner, LKW-Fahrer der Firmengruppe Gerach, ob die Möglichkeit besteht, einen Transporter mit Hänger zu bekommen.Da die Firmengruppe Gerach schon immer Teamplayer ist und gerne soziale Projekte unterstützt, wurde schnell ein Transporter, ein Anhänger und sogar Manpower für den Einsatz angeboten. So fuhren also am 22. Januar, um 6 Uhr morgens insgesamt sechs Helfer mit drei Transportern inkl. Anhängern in das 250 Kilometer entfernte Swissttal/Odendorf, waren um 10.30 Uhr vor Ort und wurden unglaublich herzlich empfangen.
Die Kartoffeln wurden dann vor Ort in zwei Außenstellen, Fluthilfe Zülpich und Fluthilfe Heimerzheim, aufgeteilt. „Von Stefan Hecky und Roland Eckert im ersten Transporter, sowie von Michael Manger und mir im 2. Transporter, wurden sie dann ausgeliefert.“ erzählt Wolfgang Manger.
„Die Freude war bei allen Betroffenen einfach riesig, als sie die Berge an „Pfälzer Kartoffeln“ sahen, die wir verteilten. Und bei uns natürlich, dass wir solch ein tolles Projekt mit unterstützen konnten“, sagte Mike Kempf von der Firmengruppe Gerach.
„Einen herzlichen Dank für die Unterstützung geht an die Heinz Weiß und Familie für die Kartoffelspende, der Firmengruppe Gerach und der Energie Südwest Landau für die Fahrzeuge, dem Weingut Stefan Hecky/Hünerfauth für Halle und Fahrzeuge und der Straßengemeinschaft Eschenwegler, Hochstadt. Für uns alle ging ein unvergesslicher Tag zu Ende.“ so Wolfgang Manger. (per)
