Visionen fürs Ampeleck

IGS-Schüler präsentieren Bebauungs- und Nutzungsideen

Erläuterungen gaben die Schülerinnen Paula Knauber (am Pult links) und Laila Angulo Hammes, weiter im Bild Bürgermeister Volker Poß (links), Kunstlehrer Ulrich Krumsieg (rechts), im Vordergrund die Streicher. (Foto: ebl)

Kandel. Eine besondere Ausstellung ist derzeit im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung (Kfz-Zulassungsstelle), Gartenstraße 8, zu sehen. Schüler der 12. Jahrgangsstufe der IGS Kandel präsentieren ihre Entwürfe und Modelle für eine Neubebauung des Ampelecks, die sie im Leistungskurs Kunst geschaffen haben.

Das Wohn- und Geschäftshaus in der Bahnhofstraße 2 ist am 6. Dezember 2003 abgebrannt. Danach wurde die Brandruine bis zur Kellerdecke abgerissen. Der private Eigentümer zeigte bisher weder die Absicht, selbst baulich etwas tun, noch Verkaufsbereitschaft zu einem akzeptablen Preis. Nichtsdestotrotz sind gute Ideen für eine neue Bebauung und Nutzung sehr willkommen, sagte Verbandsbürgermeister Volker Poß bei der Vernissage am 26. Januar, denn dieser Schandfleck an städtebaulich sensibler Stelle muss beseitigt werden.

Für die Schüler war die Unterrichtseinheit Architektur ein spannendes Thema. Ihre Fähigkeit zum gestaltenden Planen wurde angeregt und gleichzeitig ihr Sinn dafür geschärft, wie das Gestaltete auf den Betrachter wirkt. Unter Anleitung von Kunstlehrer Ulrich Krumsieg erhielten sie Einblick in die Architekturgeschichte.

„Unsere Aufgabe war es, die unbebaute Areal (30 x 12,50 Meter)  gegenüber vom Döner Ali neu zu gestalten“, erklärte Paula Knauber. „Das Modell sollte ins Stadtbild von Kandel passen.“ „Andererseits“, ergänzte Laila Angulo Hammes, „wollten wir etwas Besonderes machen, es musste aber reinpassen, noch realistisch sein.“

Viele Pläne wurden angefangen und wieder verworfen, bis irgendwann eine Idee kam, mit der man arbeiten konnte. Dann stellte sich die Frage, mit welchem Material? Manche haben ihr Modell mit Styropor gebaut, andere aus Pappe oder auch aus Holz.

Insgesamt sind erfrischend unterschiedliche und spannende Entwürfe dabei herausgekommen, darunter ein Modell mit Wabenstruktur (Bezug zur Bienwaldstadt) oder ein venezianisch angehauchter Palazzo.

Auch die Palette der angezeigten Nutzungsvorschläge ist vielseitig, sie reicht vom gemischten Wohn- und Geschäftshaus über Gastronomie, Beherbergungsgewerbe bis hin zu einer Markthalle, einem Lasertag-Gebäude und einem Kinopalast.

Außergewöhnlich wie die gut besuchte Vernissage war auch die musikalische Umrahmung durch ein Schüler-Streichquartett mit dem ersten und vierten Satz von Haydns Quartetto D (opus 76). (ebl)