Foto: Gellinger/pixabay

„Wisst ihr, woran ihr erkennt, dass das Weihnachtsgeschenk, das du gerade imstande bist voller Neugier und unter dem Christbaum sitzend auszupacken, voll daneben ist, obwohl es noch in zig Lagen Geschenkpapier gewickelt ist?“, fragt Paula ihre Kollegen in der Mittagspause. Sogleich beantwortet sie ihre Frage selbst: „Wenn du das Geschenk mit den Worten ‚Ich hoffe, es gefällt dir!‘ überreicht bekommst.“ „Oh ja, da hast du Recht“, pflichtet ihr Elli bei. „Noch übler ist aber, wenn der Schenker hinzufügt, dass er den Kassenbon aufbewahrt hat.“ „Bei mir schrillen die Alarmglocken rosarot, wenn meine Großtante mir ein Päckchen in die Hand drückt, mit den Augen zwinkert und sagt, es sei mit viel Liebe selbstgemacht“, berichtet nun auch Günther von seinen Weihnachtsgeschenk-Erlebnissen. „Was war das schlimmste Weihnachtsgeschenk, das du jemals bekommen hast, Günther“, möchte Elli von ihrem Kollegen wissen. „Das komplette DJ-Bobo-Album ‚There‘s a Party‘“, erinnert er sich promt. „Ich hatte wohl mal in einem Nebensatz meiner Frau gegenüber erwähnt, dass ich total auf die Musik der 90-er Jahre stehe.“

Elli überlegt kurz: „Ich glaube, mein schlimmstes Weihnachtsgeschenk war ein Massagebuch. Mein Freund hatte in einer Karte dazugeschrieben ‚Damit du mich korrekt massieren kannst“. „Das ist ja romantisch“, witzelt Paula. „Und was war dein schlimmsten Weihnachtsgeschenk“, richtet sich Elli nun an Paula. Paula muss nicht lange überlegen: „Ein Staubsauger.“ „So schlimm ist das doch gar nicht. Es gibt heutzutage doch total coole Geräte. Meine Nachbarin hat so ein chinesisches Modell, einen Saugroboter, und der labert die ganze Zeit auf chinesisch, das ist echt witzig. „Der Staubsauger an sich war auch nicht das Schlimme an dem Geschenk“, erklärt Paula. „Das Schlimmste an dem Geschenk war die Verpackung. Mein Freund hat sich einen Spaß daraus gemacht und den Staubsauger – es war kein Saugroboter, sondern ein ganz klassisches Teil mit Saugrohr und Gehäuse, wo der Staubbeutel und die Elektronik drinnen stecken – komplett in rosafarbenenes Geschenkpapier gewickelt. Den Sauger hat er dabei so aufgerichtet, dass ich beim Anblick des Geschenks knallrot wurde. Unten das Gehäuse, dann nach oben ragend das Rohr… Meine Oma bekam hektische rote Flecken im Gesicht. Elli und Günther prusten gleichzeitig los. „Und das Allerschlimmste war, dass das Geschenkpapier meliert war“, erzählt Paula weiter. „Von Weitem und in dem abgedunkelten Raum, der nur durch den Schein der Kerzen auf dem Tannenbaum beleuchtet war, sah es so aus, als stünde direkt neben der Krippe mit dem Jesuskind, ein riesengroßer, aus Mett geformter…“