Die Pfalz und Deutschland

Schokoladenhasen und bunt bemalte Ostereier sind die bekanntesten volkstümlichen Erscheinungen des christlichen Osterfests, wie es bei uns gefeiert wird. Auch das Osterfeuer und das Osterlamm gehören in Deutschland fest dazu. Hier in der Region ist außerdem das Ostereierschießen besonders beliebt, das von zahlreichen Pfälzer Schützenvereinen angeboten wird. Geschossen wird dabei natürlich nicht auf die Eier – die gibt‘s als Belohnung für besonders gute Schützen. In diesem Jahr muss das Event pandemiebedingt erneut ausfallen. Einige Vereine haben sich aber Alternativen überlegt: Statt vor Ort um die bunten Eier-Paletten zu schießen, konnte man beispielsweise beim SV Appenhofen ein „Osternest“ bestellen (u. a. mit selbstgemachten Pralinien und Eierlikör) und auf diese Weise den Verein unterstützen.

Was aber zeichnet die Feierlichkeiten in anderen Ländern der Welt aus?

In Österreich wird am Gründonnerstag traditionell etwas Grünes gegessen. Meistens Spinat mit Spiegelei und Kartoffeln. (Foto: Freepik)

Österreich

Schauen wir zunächst nach Österreich. Dort macht der Gründonnerstag seinem Namen alle Ehre, denn an diesem Tag werden von den Österreicher:innen hauptsächlich grüne Lebensmittel wie Brokkoli oder Spinat verzehrt. Der Palmsonntag hingegen ist für die Kinder von besonderer Bedeutung: Indem sie geschmückte Palmstangen zur Kirche tragen, bitten sie um ein schnelles Wachstum.

Schweiz

In der Schweiz haben sich in den unterschiedlichen Kantonen im Laufe der Zeit viele verschiedene Traditionen entwickelt. Eine davon ist das Züricher ‚Zwänzgerle‘. Dabei versuchen Erwachsene, Zwanzigrappenstücke so auf von Kindern gehaltene hart gekochte Eier zu werfen, dass das „Zwänzgerli“ stecken bleibt. Schaffen sie es nicht, bekommen die Kinder das Geld. Gelingt es den Erwachsenen, erhalten sie sowohl Ei als auch Geldstück.

Finnland

In Finnland wird das Osterfest ganz leise gefeiert. Hier beginnt eine Woche vor Ostern die sogenannte Stille Woche. Traditionell besuchen die Finn:innen in dieser Zeit Freund:innen und Bekannte, die sie mit leichten Schlägen durch eine Birkenrute begrüßen. Der Brauch geht auf die Bibel zurück: Die Zweige symbolisieren die Palmwedel, mit denen die Menschen Jesus Christus bei seinem Einzug in Jerusalem begrüßten.

USA

Besonders laut und ausgelassen hingegen geht es an den Ostertagen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu. Dort finden nämlich spektakuläre Umzüge statt, die Easter parades. Ähnlich unserer Fastnachtsumzüge verkleiden sich die Menschen mit auffälligen Kostümen, fahren auf mit Blumen geschmückten Wagen durch die Straßen der Städte und feiern gemeinsam das Osterfest.

Großbritannien

In Wales werden Purzelbäume geschlagen. (Foto: Freepik)

Doch es geht noch ausgefallener! Richtig skurril wird es, wenn wir nach Großbritannien blicken: Die Bewohner:innen eines kleinen walisischen Dorfs sind bekannt dafür, an Ostern Purzelbäume zu schlagen. Dafür erklimmen sie am Morgen des Ostersonntags gemeinsam einen Hügel, wo jeder kurz vor Sonnenaufgang drei Purzelbäume macht.

Irland

Doch auch ihre irischen Nachbar:innen stehen diesem Brauch hinsichtlich seiner Kuriosität in nichts nach, denn die Iren begraben am Ostersonntag Heringe. Die Tradition steht symbolisch für das Ende der Fastenzeit, in der die Menschen in den 40 vorangegangenen Tagen auf Fleisch verzichten und stattdessen Fisch essen mussten.

Lettland

Ganz andere Sorgen hat man in Lettland. Um sich im nächsten Sommer vor lästigen Mückenstichen zu schützen, wird dort fleißig geschaukelt. Wer sich allerdings eher vor Sonnenbrand fürchtet, sollte sich sein Gesicht vor Sonnenaufgang in einem nach Osten fließenden Bach waschen. Das beschert angeblich nicht nur Gesundheit und strahlendes Aussehen, sondern soll auch gegen Verbrennungen der Haut schützen.

Polen

Nass werden kann man auch in Polen. Dort bespritzen sich die Menschen gegenseitig mit Wasser: Die Jungen jagen die Mädchen und die Kinder ihre Eltern – richtige Wasserschlachten finden dort statt.

Schweden

Was wäre das Fest der Auferstehung nur ohne den Osterhasen! Unvorstellbar? Nicht in Schweden! Denn in dem skandinavischen Land versteckt stattdessen das Osterküken die Eier.

Australien

Für uns noch ungewohnter: Ostern in Australien. Dort ist der Hase nämlich alles andere als gern gesehen – ganz im Gegenteil, er hat sich hier zu einer richtigen Plage entwickelt. Kein Wunder also, dass eine Kampagne seit Anfang der 1990er-Jahre versucht, das lästige Tier an Ostern durch ein anderes zu ersetzen: den Bilby. Der Kaninchennasenbeutler mit den großen Ohren und der langen Nase stellt bisher allerdings keinen ernstzunehmenden Konkurrenten für Meister Lampe dar. (amc/DEIKE)