Freckenfeld. Ein ehrenamtlicher Verein, der sich mit viel Herzblut um eine eigene Versorgungsstelle und Begegnungsstätte im Ort kümmert- das ist der Dorfladen mit Cafe in Freckenfeld.

Rainer Knittel (rechts) und Andreas Riedel sind stolz auf das vielseitige Angebot. (Foto: viv)

Dieses besondere Engagement wurde durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem „Ehrensache-Preis“ des SWR belohnt. „2015 durfte ich den Dorfladen in Freckenfeld besuchen. (…) ich habe diesen Besuch noch sehr lebendig in Erinnerung, die Menschen waren außerordentlich freundlich und engagiert“, lobte Malu Dreyer das Projekt in einem Video, das am Tag des Ehrenamtes, den 28. August in Pirmasens gezeigt wurde. Der Preis stehe stellvertretend für alle Dorfläden in Rheinland-Pfalz.

Der Dorfladen ist Geschäft, Bäckerei, Café und Begegnunsstätte in einem. (Foto: viv)

Die Bürgermeisterin Gerlinde Jetter-Wüst, Vorsitzende des Vereins, und Geschäftsführer Rainer Knittel, die selbst aktiv im Laden mithelfen, nahmen stolz den Preis entgegen.
Aber was macht den Dorfladen so besonders?
Die Idee kam von der Bevölkerung, die sich schon länger ein solches Geschäft wünschte. Mithilfe eines wirtschaftlichen Vereins und einem Zuschuss vom Land konnte dann im Oktober 2015 der Wunsch endlich verwirklicht werden.
Der Dorfladen Freckenfeld zeichnet sich vor allem durch die Frische und Regionalität seiner Produkte aus.

Saisonale Nahrungsmittel werden oft regelrecht „um die Ecke“ produziert. So werden viele Produkte aus Freckenfeld bezogen, wie Wurstwaren vom Metzger gegenüber und der Wein vom Freckenfelder Winzer. Die Kartoffeln werden in Schaidt, die Erdbeeren in Herxheim angebaut. Das Sortiment zählt stolze 2.000 Artikel, darunter vegane und glutenfreie Produkte, Hygieneartikel, LED-Lampen und Romane.

Im Dorfladen gibt es immer viel zu tun. (Foto: viv)

Bei der Zusammenstellung des Sortiments werde regelmäßig Rücksicht auf die Wünsche der Bevölkerung genommen, die Zusammenarbeit mit den Menschen im Ort sei essentiell.
Für private Events stellt der Dorfladen einen Getränkeservice zur Verfügung.
Auch das Team zeichnet das Geschäft aus, es wurden fünf Arbeitsplätze durch das Projekt geschaffen. „Als Ehrenamtlicher sitzt man z.B. mit Bekannten am Kaffeetisch, springt dann aber ein, wenn im Geschäft jemand gebraucht wird“, so Rainer Knittel. Die Marktleitung, Auslieferung und der Transport würden komplett von Ehrenamtlichen erledigt. „Arbeit gibt’s immer genug“, lacht Andreas Riedel, der zum Vorstand des Vereins gehört.
Die Solidarität ist hoch, man unterstützt sich gegenseitig mit der Arbeit, auf das Team sei immer Verlass. Diese Art von Zusammenarbeit ist sehr wichtig für einen erfolgreichen Ladenbetrieb.

Besonders lobenswert ist auch, dass sich einige Berufstätige engagierten.
Im Zuge des Umbaus des Gebäudes zum Dorfladen wurden auch ein barrierefreier Zugang und ein Bouleplatz angelegt.

Die Bürger schätzten den neuen Treffpunkt. (Foto: viv)

Besonders viel Kundschaft zieht das Cafe an, es hat dafür gesorgt, dass das Zentrum Freckenfelds deutlich lebendiger geworden ist. Als das PFALZ-ECHO den Dorfladen besucht, sitzt gerade eine große Gruppe zusammen und genießt gemeinsam den Nachmittagskaffee. „Jeden Dienstag treffen wir uns hier, wir haben uns im Dorfladen kennengelernt. Ich verbringe gerne Zeit in Freckenfeld, eigentlich wohne ich in Winden“, sagt Silke Schäfer.
Ein neuer Anziehungspunkt ist außerdem der Platz vor dem Dorfladen, auf dem regelmäßig Events stattfinden, die das Team des Dorfladens organisiert. So war vor kurzem die Band „Hegg Mac“ zu Gast, während der WM wurden Public Viewings organisiert.

Der besondere Laden mit großem Sortiment, der mit viel Begeisterung geführt wird, kann sich bisher gut halten. Damit das auch so bleibt, geht die Bitte an alle in Freckenfeld und im Umkreis: „Fahr nicht fort, kauf im Ort!“ (viv)