Germersheim. Die Zeiten, in denen die Stadt Germersheim vor dem Rhein-Hochwasser durch Dämme, Deiche und Polder zwar geschützt, dann aber von einer überlaufenden Queich dennoch bedroht wurde, sind dank eines seit einiger Zeit verbesserten Hochwasserschutzes passé. Das hat sich erneut in den vergangenen Tagen bewahrheitet, als sich der Pegel der Queich einer kritischen Marke näherte und die entscheidenden Schleusentore im Wald bei Westheim geöffnet wurden. Germersheims Landrat Dr. Fritz Brechtel war in seiner Funktion als Oberster Katastrophenschützer und Vorsitzender einer regionalen Arbeitsgruppe für besseren Hochwasserschutz am vergangenen Sonntag mit Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub an den neuralgischen Punkten im Kreis unterwegs, um sich persönlich ein Bild von der Hochwasser-Lage zu machen. Dazu zählte auch eine vor wenigen Jahren angelegte Flutmulde, die das Wasser der Queich durch den Wald von Weingarten, Lustadt und Westheim in den Druslach führt. Landrat Brechtel: „(…) Wenn hier, am Beginn der Flutmulde, die Überlaufsschwelle aktiviert und geöffnet wird, fließt der Großteil des Queichwassers nicht mehr nach Germersheim, sondern stattdessen in die Druslach und wird unschädlich abgeleitet.“

Die Mitarbeitenden der Wehren waren vor Ort, um die Dämme und Deiche zu beobachten, Wachen zu halten und Absperrmaßnahmen vorzunehmen. Immer wieder wurden dabei auch Schaulustige beobachtet, die trotz Verbot und Warnhinweisen auf den Dämmen unterwegs waren. „Jeder Schritt auf den Deichkronen ist ein Tritt gegen die Festigkeit der Anlage. Es wird dringend darum gebeten, während des Hochwassers die Hochwassergebiete weiträumig zu meiden und vor allen Dingen keine Deichanlagen zu betreten. Sie schützen sich selbst vor einer lebensbedrohlichen Gefahr und helfen, Dämme und Deiche zu schonen“, so der gemeinsame Appell von Brechtel und Schönlaub. Trotz derzeit leicht sinkender Pegel bleibt die Gefahren- und Hochwasserlage bis mindestens Mitte dieser Woche angespannt. (per)

Dr. Fritz Brechtel vor dem „Abschlagbauwerk“ im Wald bei Westheim. (Foto: KV Germersheim)