Bildrechte: Flickr Füsse jimynu CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten Gesunde Füße wünscht sich jeder

Wörth. Ein Hallux valgus entsteht durch falsches Schuhwerk, genetische Veranlagung oder andere Belastungen und tritt besonders häufig bei Frauen auf. Um die Beschwerden zu lindern, kommen verschiedene nicht-operative Möglichkeiten infrage.

Grundsätzlich lässt sich ein Ballenzeh nicht ohne Operation rückgängig machen und kann zu Arthrose führen. Medizinische Hilfsmittel und Orthesen können jedoch Schmerzen verringern und ein Fortschreiten der Zehenneigung reduzieren. Hierfür gibt es spezielle Schienen und Zehenspreizer, die mithilfe eines Polsters den großen Zeh wieder in seine Ausgangsposition zurückbringen. Sie entlasten auch den Vorderfuß.

Während der ersten Tage können allerdings leichte Schmerzen im Bereich der Zehen auftreten. Halten diese an, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren. Mithilfe von Bandagen oder Tapes kann die große Zehe ebenfalls abgespreizt werden. Um Fehler zu vermeiden, sollte das Taping von einem Physiotherapeuten vorgenommen werden.

Einem Hallux valgus gehen oft andere Fußfehlstellungen wie ein Spreizfuß voraus. Einlegesohlen korrigieren die Fußhaltung und können dadurch auch weiteren Folgebeschwerden wie Hüft- und Rückenschmerzen vorbeugen. Bei einem Ballenzeh kommen meistens Einlagen mit Mittelfußpelotte zum Einsatz, die den mittleren Fußballen aufpolstern. Wichtig ist, dass der Fuß auch mit Einlage noch genügend Platz im Schuh hat und dieser nicht von oben drückt.

Inzwischen gibt es im Fachhandel zudem spezielle Schuhe für Hallux-valgus-Betroffene, die modisches Aussehen und hohen Tragekomfort in sich vereinen. Optisch unterscheiden sich die Modelle kaum von herkömmlichen Schuhen und ermöglichen ein schmerzfreies Auftreten im Alltag. Besonders empfehlenswert sind flache, bequeme Schuhe wie Ballerinas oder Sneaker.

Wirkungsvoll ist auch Zehengymnastik, um die Fußmuskulatur und das Bindegewebe zu stärken. Eine gute tägliche Übung ist aktives Geradehalten oder Anheben des großen Zehs durch Muskelanspannung. Betroffene können außerdem einen Bleistift zwischen großer und zweiter Zehe einklemmen und versuchen, ihn mit dem anderen Fuß zu greifen. Diese Übung sollte etwa zehnmal wiederholt werden.

Präventive Physiotherapie wird teilweise von Krankenkassen übernommen. Barfußlaufen über unebenen Untergrund ist ebenfalls eine gute Methode, die Zehenmuskulatur zu fördern. Um schmerzenden Füßen etwas Linderung zu verschaffen, hilft ein Fußbad mit Kamillen- oder Teebaumöl. Das warme Wasser verbessert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Auch warme Quarkwickel lindern akute Schmerzen eines Ballenzehs.