Es gibt viele Gründe, Haustiere zu trainieren. Neben Abwechslung im Alltag sollen vor allem Aufmerksamkeit und Denkvermögen gefördert werden, die wiederum zu einem erwünschten Verhaltensmuster führen sollen. Noch immer setzen meist unerfahrene Besitzer in diesem Zusammenhang auf psychische und physische Gewalt – eine unwürdige und kontraproduktive Maßnahme, die von Profis längst durch stressfreie Methoden mit viel Liebe und Geduld erfolgreich ersetzt werden. Erfahren Sie jetzt mehr zum Thema.

Positive Verstärkung statt Strafe

Vor allem die Hundeerziehung kann so manch einem Besitzer das Leben schwer machen. Ständiges Bellen, Angriffslust gegen Artgenossen oder Mitmenschen sowie Leinenaggression sind nur einige Beispiele von unerwünschten Verhaltensmustern der geliebten Vierbeiner. Damit diese erst gar nicht auftreten ist konsequentes und geduldiges Training mit entsprechendem Wissen von Anfang an wichtig. Glücklicherweise lernen Hunde jedoch in jeder Altersphase und können somit auch dann noch ein positives Verhalten erlernen, wenn es vermeintlich zu spät scheint. Nicht selten fällt in diesem Zusammenhang das Stichwort „Antibell-Halsband“ – eine verbreitete Methode, die jedoch sehr umstritten ist. Profis und Kenner verwenden zum Training von Vierbeinern heutzutage sanfte Methoden wie das Clickertraining für Hunde und Katzen. Diese Trainingsmethode setzt auf die Belohnung erwünschten Verhaltens und das Ignorieren von unerwünschtem Verhalten, kurzum: positive Verstärkung.

Einarbeitung in das Clickertraining

Mit dem Clickertraining lassen sich neue Tricks erlernen und Verhaltensmuster verbessern. Zum Beispiel lässt sich so auch Futteraggression gegenüber dem Menschen abtrainieren. Wohnungskatzen erhalten zudem mehr Anregung und Abwechslung im oft eintönigen Alltag. Für die Verwendung des Clickers ist die korrekte Einarbeitung entscheidend. Das Haustier muss zunächst eine Verbindung zum Clicker herstellen. Dies geschieht durch das Geräusch und die anschließende Gabe eines Leckerlis. Wichtig dabei ist, dass der Clicker für den Vierbeiner nicht sichtbar ist und auch die Hand mit dem Futter immer wieder gewechselt wird. Das Tier soll ausschließlich auf den Ton reagieren und die Belohnung direkt eine Sekunde nach dem Klick erhalten – das richtige Timing ist von großer Bedeutung. Viele Hunde verstehen das Prinzip bereits nach einem Tag, Experten raten jedoch das Prozedere ein bis zwei Tage lang zu wiederholen, bevor es für das intensive Training genutzt wird.

Die Vorteile vom Clickertraining

Zu den Vorteilen der stressfreien Trainingsmethode gehört die stimmungs- und personenunabhängige Belohnung. Das Training wird also nicht durch die persönlichen Emotionen beeinflusst, da der Clicker immer dasselbe Geräusch von sich gibt. Belohnung ist auf größere Entfernung möglich und das Prinzip schnell erlernbar. Clickertraining fördert unkompliziert die Kreativität, das Durchhaltevermögen und Mitdenken von Hunden und Katzen. Das Hilfsmittel lässt sich außerdem einfach transportieren und kann überall mitgenommen werden. Grundsätzlich gilt zu beachten, dass bereits unerwünschte Verhaltensmuster im Vorfeld analysiert werden und die Ursache hierfür herausgefunden werden sollten. Nur mit Achtsamkeit, Geduld und Liebe lässt sich eine funktionierende Bindungs- und Beziehungsarbeit erreichen.

Fazit

Gewalt in der Haustiererziehung ist ein No-Go und kann sogar mit Bußgeld und Freiheitsstrafen geahndet werden. Für die Erlernung neuer Tricks und eine Verbesserung des Verhaltens hat sich das sogenannte Clickertraining bewährt, eine Methode der positiven Verstärkung, die für alle Beteiligten stressfrei und mit Spaß umgesetzt werden kann.