Wörth. Die Polizeiinspektion in Wörth kann sich über eine Verschönerung ihres Arbeitsumfeldes freuen: Am 4. Juni fand die feierliche Einweihung der Werke der Schüler der Kunstklassen und -kurse von den Jahrgangsstufen acht bis zwölf statt.

Thomas Lederer, 1. Polizeihauptkommissar, freute sich ganz besonders, den Schülern eine Plattform bieten zu können, um ihre Kunst zu präsentieren. Von Seiten des Europagymnasiums waren drei Lehrerinnen vor Ort, die Kunstlehrerinnen Elisa Bode und Sabine Brand Scheffel sowie Sabine Aufdermauer als Vertretung für die Schulleiterin Birgit Weisser. Ebenfalls am Projekt beteiligt war Kunstlehrerin Beate Kuhn.

Das Interesse der Polizeiinspektion für diese besondere Idee wurde auf der Vernissage des Leistungskurses der jetzigen Abiturienten im März geweckt. So wunderte sich Sabine Aufdermauer eines Tages nicht schlecht, als Sabine Brand Scheffel von zwei Polizisten ins Schulhaus begleitet wurde.

Die ersten erschreckten Annahmen wurden aber schnell ersetzt: Schließlich waren die Beamten nicht auf der Suche nach einem Straftäter, sondern interessierten sich für Kunst. Effekt dieses Interesses ist nun eine umfangreiche Leihgabe des Europa-Gymnasiums, die unter anderem expressionistische Landschaftsbilder mit starken Farben und Raumdarstellungen in Parallelperspektive umfasst.

16 Schüler waren vor Ort, jedoch hatten einige mehr an den Kunstwerken mitgearbeitet, so auch ehemalige Abiturienten. Insgesamt seien circa 166 Schulstunden in die Bearbeitung der Kunstwerke geflossen.

„Wir haben die bereits gemalten Werke passend zu der Architektur des Gebäudes, den dominierenden Farben hellblau und hellgrün ausgesucht, damit sie am besten wirken können“, so Brand Scheffel.

Die fesselnden Tieraugen, die nun in den Rahmen im Polizeipräsidium prangen, waren Elisa Bodes Idee: „Durch die Arbeit mit besonderen Materialen, wie intensiv gefärbten Ölkreiden, wurde bereits in den achten und neunten Klassenstufen das Thema Naturalismus sehr gut für die Oberstufe vorbereitet, die Schüler sind gerne am Ball geblieben.“ Ziel sei immer die Entwicklung eines eigenes Stils.

Die Elftklässler Jessica von Kiparski und Moritz Rühm haben in ihrem Grundkurs ein Krokodilauge gezeichnet, in dessen Blick sich das Gitter eines Käfigs spiegelt. Jessica sei besonders stolz darauf, dass das Bild nun auch außerhalb der Schule ausgestellt würde. Und das obwohl sie Kunst nicht einmal als Leistungskurs gewählt habe.

Eine Erholung für das Auge – so nennt der Polizist Joachim Hofmann die Architekturzeichnung mit Dreifluchtpunkt-Perspektive der Zehntklässlerin Emili Rudi, die nun bei ihm im Büro hängt. Er habe sich bei der Aufteilung der Bilder auf die verschiedenen Büros sofort auf das Bild „gestürzt“.

Auf die kleine interne Vernissage, am 4. Juni, wird nun noch einige Zeit folgen, an der sich die Polizeibeamten sowie deren Kundschaft an den Kunstwerken erfreuen können. Sowohl von Seiten der Polizeiinspektion und der Fachschaft Kunst des Europa-Gymnasiums ist das Projekt ein voller Erfolg. (viv)