Landau. Bei einer Sitzung des Ausschusses für den Öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Südliche Weinstraße ging es im Sitzungssaal der Kreisverwaltung unter anderem um das Thema „Planungsstand der Modernisierungsoffensive des Schienennetzes Süd- Südwestpfalz sowie zur Modernisierung und Barrierefreiheit der Stationen“. Geladen war Michael Heilmann, Verbandsdirektor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd ZSPNV, der den aktuellen Stand der Planungen vorstellte. 

Der ZSPNV ist für die Planung und Organisation des Rheinland-Pfalz Taktes und damit für alle Nahverkehrszüge und Busse im südlichen Rheinland-Pfalz zuständig. Die zu erbringenden Betriebsleistungen im Nahverkehr unterliegen, da hierfür Steuergelder aufgewendet werden einer europaweiten Ausschreibung. Im Dezember 2023 läuft der aktuelle Vertrag mit der DB Regio AG, der ebenfalls durch eine Ausschreibung zustande kam aus. Somit wird das gesamte Streckennetz in der Süd- und West-Pfalz neu ausgeschrieben und ab Dezember 2023 an denjenigen Betreiber vergeben , der das beste Preis- Leistungsverhältnis bietet. Michael Heilmann sprach über den Stand der Planungen für die Ausschreibung. Grundlage für die Fahrplankonzeption des Vergabeverfahrens ist das bisherige Streckennetz und die Angebotsstruktur. Bei den Fahrzeugen setzt man eine Lebensdauer von 25-30 Jahren voraus, so dass es was die Emissionen betrifft wenig zielführend wäre, solche die mit Diesel betrieben werden zu beschaffen, wie Heilmann erklärte. 

Zwei Antriebsvarianten wären denkbar. Zum einen Fahrzeuge die mit Wasserstoff betrieben werden und ein Kombination bei der Antrieb durch Oberleitung und Batterie erfolgt. Für beide Antriebsformen hat der Zweckverband eine Untersuchung bei der Universität Dresden in Auftrag gegeben. Somit wird eine noch höhere Umweltfreundlichkeit der Schienenfahrzeuge angestrebt. 

Weitere Ziele der neuen Ausschreibung sind die Barrierefreiheit, die unter anderem durch Stellplätze für Rollstuhlfahrer, ebenerdige Einstiege und eine automatische Spaltüberbrückung zwischen Fahrzeug und Bahnsteig erreicht werden soll. Außerdem sollen die Kunden im Zug bessere Informationen bezüglich des Zuglaufs und dessen Anschlüsse in Echtzeit erhalten. Was den geplanten grenzüberschreitenden Verkehr auf der Strecke Neustadt-Straßburg oder Wörth-Straßburg betrifft, sprach Heilmann von positiven Signalen aus dem Nachbarland. (tom)