Südpfalz. Wie bereits im ersten Teil unserer neuen Serie berichtet, gibt es in der Pfalz Menschen, die während der Pandemie mit dem Schreiben „ernst gemacht“ haben. Hierdurch ist so einiges entstanden, von dem wir alle profitieren können. Das Pfalz-Echo hat für den zweiten Teil eine Buchbloggerin aus Bad Bergzabern interviewt.

Isabel Dinies studiert im sechsten Semester Germanistik an der Universität Mannheim und war durch Lernphasen, lange Pendelzeiten und einen Nebenjob eigentlich immer voll ausgelastet. Der Wunsch, einen eigenen Blog (eine Art Online-Tagebuch, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist) zu starten, wuchs dennoch. Als die Präsenz in der Uni entfiel und viele Lehrveranstaltungen online besucht werden konnten, ergab sich für Isabel die Möglichkeit, aktiv zu werden und eine Internetseite zu ihrem Wunschthema zu gestalten. Als begeisterte Leserin von Fantasy-Romanen will sie ihre Gedanken zu Buchinhalten teilen und andere Menschen auch für Werke von unbekannteren Autor:innen begeistern. Sie selbst ist schon länger in die Welt der Fiktion und der Wesen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten eingetaucht. Wer in diesen Kosmen unterwegs ist, erkennt, wie spannend Verbindungen von Realem und Ausgedachtem sein können, wie Historisches, aber auch Zukunftsvisionen dem Leser Zeitreisen erlauben und in unbekannte Bereiche entführen. Nicht nur junge Menschen, auch ältere Leser begeistern sich immer mehr für diesen Bereich. Manche möchten sich mit Gleichgesinnten austauschen oder brauchen eine Einschätzung zu neu erschienenen Werken. Hier kommt Isabel ins Spiel: Sie rezitiert nicht nur Inhalte, sondern taucht tief in jedes Buch ein und teilt in ihrem Blog ihre eigene Meinung mit. Besonders angetan haben es ihr Bücher von Self-Publishern. Dabei handelt es sich um Autor:innen, die auf eigene Faust ihre Bücher herausbringen und dabei auch Gestaltung, Produktion und Vermarktung eigenständig steuern. „In klassischen Buchhandlungen sind diese Bücher bisher nur selten zu finden und genießen häufig leider auch eine Art B-Waren-Image“, so Isabel. Das sei ihrer Ansicht nach jedoch nur in den wenigsten Fällen zutreffend. Richtige Kleinode hat sie schon entdeckt, doch das Nicht-Gesehen-Werden von der großen Allgemeinheit bestimmt in der Realität dann doch über Erfolg und Niederlage. Weil sie das ändern möchte, hat sie sich direkt an die Thalia-Filiale in Landau gewendet und zu einem Self-Publishing-Projekt angeregt. Dank der Offenheit der Filialleitung kam es bereits im Januar zu einer kleinen Aktion, bei welcher ein von Isabel gestalteter Self-Publisher-Tisch in den Verkaufsraum aufgenommen wurde. „Wir sind mit zwölf verschiedenen Büchern auf dem Tisch gestartet“, erzählt die Buchbloggerin, „für die nächsten Wochen ist bereits eine deutlich größere Aktion geplant, damit noch mehr Bücher, die direkt von den Autor:innen herausgebracht wurden, den Weg in die Öffentlichkeit finden.“ Neben Fantasy-Romanen wurden hierzu auch Beispiele aus den Bereichen Thriller, queere New Adult und Lyrik ausgewählt. Eine ganz besondere Buchwand lädt somit alle Neugierigen in die Buchhandlung zum Stöbern ein.

Der Buch-Blog von Isabel wird in diesen Tagen neu aufgesetzt. Wer dennoch gleich in ihre Rezensionen reinlesen möchte, ist auf ihrem Instagram-Account gut aufgehoben. Fotos der entsprechenden Buchcover machen zusätzlich neugierig und der öffentliche Austausch mit ihren Followern gewährt zusätzliche Einblicke in unterschiedliche Sichtweisen bezüglich Storyline und Charaktere der besprochenen Bücher. (cdr)

http://www.phantastismus.de/
Instagram: @buch_phantastismus

Die Bloggerin Isabel Dinies.                                                            -Foto: Isabel Dinies