Schauspieler Wanja Mues kommt nach Wörth. (Foto: Archiv/pdp)

Wörth. „Mann(e)sbilder“ stehen im Mittelpunkt des vierten Wörther Kulturherbsts und Kulturfrühlings. Erneut werden bekannte Schauspieler wie Tatort-Kommissar Miroslav Nemec oder Jürgen Heinrich – bekannt als Hauptdarsteller in „Wolfs Revier“-, Wanja Mues – Mattula-Nachfolger in „Ein Fall für zwei“– und andere auf der Wörther Festhallenbühne stehen. Dabei werden sie kontroverse Rollenbilder zu Strategien, Machtgehabe, Eitelkeiten und vielen anderen Facetten von Männern präsentieren. Internationale Stars wird auch die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz nach Wörth bringen. Für sie ist die Festhalle auch wegen ihrer akustischen Brillanz zu einem ihrer festen Standorte geworden.

Fast schon traditionell politisch gewichtet beginnt der Kulturherbst am 20. September. Max Volker Martens wird in dem komödiant-satirischen Boulevard-Schauspiel MR. PRESIDENT FIRST Ähnlichkeiten mit Amtsinhabern nicht leugnen. Martens, meist als „Grand Seigneur“ oder auch als „gewiefter Intrigant“ besetzt und bekannt, ist die Rolle als Präsidentschaftskandidat auf den Leib geschrieben.

Ähnlich verhält es sich mit dem Programm, mit dem die Staatsphilharmonie ihre Reihe am 26.10.2019 beginnt. Dem ehemaligen Wahl-Wörther Christof Prick am Pult sollten als Wagnerspezialist und als der Strauss-Dirigent mit Weltruf sowohl Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde und die sinfonische Dichtung DON JUAN jedenfalls aus der musikalischen Seele sprechen. Auch hier geht es um „Mann(e)sbilder“. Der erste Teil des Programms, das auch in Landau und Kaiserslautern zu hören sein wird, ist Felix Mendelssohn-Bartholdy gewidmet.

Männliches Rollenverständnis wird beim zweiten Konzert am Nikolaustag auf dem Prüfstand stehen. Zunehmend wird eine der letzten Männerbastionen von einer Generation junger Dirigentinnen mehr als nur in Frage gestellt. Zu ihr gehört auch die Französin Marie Jacquot. Sie hat sich als Assistentin von Kiril Petrenko, dem Chef der Münchner Oper und der Berliner Philharmoniker, einen Namen machen können. Neben kompositorischen Rückblicken von Webern und Ravel wird sie Schumanns Klavierkonzert aufführen. Solist wird dabei der österreichische Starpianist Markus Schirmer sein. Noch mehr Barockmusik wird es im dritten Konzert der Staatsphilharmonie geben. Am 20.03.2020 wird der „Paganini der Blockflöte“ der Schweizer Maurice Steger als virtuoser Solist unter anderem Werke von Händel und Telemann präsentieren. Bei Schuberts Sinfonie NR. 5 in B-Dur wird Steger als Dirigent am Pult der Staatsphilharmonie stehen.

Wie weit darf oder muss ein Mann mit Machoallüren gehen, um einen Anschlag mit katastrophalem Ausmaß zu verhindern? Die Frage stellt sich in Daniel Kehlmanns Krimi „Heiligabend“ Wanja Mues. In dem raffinierten Psycho-Thriller bleibt dem Mattula-Nachfolger in der ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“ am Heiligabend im Verhör nur wenig Zeit, um die dazu erforderlichen Informationen seiner Gegenspielerin abzutrotzen.
Mit einer Inszenierung der Theatergastspiele Fürth wird der in Wörth obligatorische Theaterklassiker mit Schillers „Kabale und Liebe“ am 1. März 2020 auf der Festhallenbühne seine bundesweite Premiere feiern. Jürgen Heinrich, bekannt aus „Wolfs Revier“, wird eine der sieben Rollen übernehmen. Regie werden Thomas Rohmer und Danilo Fioriti führen.
Hinweise auf weitere Angebote – auch auf die von anderen Veranstaltern – sind in der informativer gestalteten Spielzeitbroschüre enthalten. Dazu gehört als weiteres Highlight auch ein Soloabend mit SWR3 Comedy-Chef Andreas Müller, der am 12. November 2019 erneut in der Festhalle zu Gast sein wird. (per)