Uhrenbranche: Diese Chronographen sorgen für Aufsehen – vom Klassiker bis zur Neuerscheinung

Chronographen gelten in Kreisen von Uhrenliebhabern als herausragende Stücke der Zeitmessung: Sie zeigen nicht nur die Uhrzeit an, sondern sind auch in der Lage, Zeitintervalle mittels einer mechanischen Stoppuhr-Funktion präzise zu messen – eine uhrmacherische Meisterleistung. Welche Modelle – von den Anfängen bis zu den neuesten Messe-Highlights – besonders wichtig sind, verrät unser Überblick.

Der erste Automatik-Chronograph stammt von …

Der Satz dieser Überschrift ist gar nicht so leicht zu vervollständigen. Ende der 1960er konkurrierten gleich mehrere Hersteller darum, den ersten sich automatisch durch Bewegungsenergie aufziehenden Chronographen zu lancieren. Zwar gab es schon zuvor Chronographen, diese mussten jedoch stets manuell aufgezogen werden und verfügten somit nur über klassische Handaufzugskaliber.

1969 ging es dann ganz schnell: Während sich Uhrenexperten einig sind, dass die ersten Pläne für eine solche Uhr aus einer Kooperation von Heuer, Breitling und dem damals noch amerikanischen Hersteller Hamilton hervorgingen, schaffte es Zenith mit der „El Primero“ erstmals, der Presse einen automatischen Chronographen vorzustellen. Das war am 10. Januar 1969. Noch schneller zur Marktreife schaffte es nur Seiko, das wenige Monate später, im Mai 1969, die ersten Exemplare der „Seiko 5 Speed Timer“ an den Fachhandel auslieferte.

Klassiker: „Omega Speedmaster“ und „Rolex Daytona“

Fragt man Uhrenliebhaber nach ihren Lieblingschronographen, dürften die Namen „Omega Speedmaster“ und „Rolex Daytona“ sehr häufig fallen. Um beide Uhren ranken sich legendäre Geschichten: So gilt die „Speedmaster“ als erste Uhr auf dem Mond. Allerdings war es nicht Neil Armstrong, sondern dessen Kollege Buzz Aldrin, der sie beim Abstieg auf die Mondoberfläche trug und somit zur ersten Armbanduhr auf dem Erdtrabanten machte. Armstrong ließ sein Modell in der Landefähre zurück. Noch heute zählt die Uhr zur offiziellen Ausrüstung der NASA-Astronauten und muss regelmäßig sehr strenge Belastungstests bestehen.

Die „Rolex Daytona“ gilt als die Rennsportuhr schlechthin: Schauspieler und Hobby-Rennfahrer Paul Newman verhalf ihr zu ihrem heutigen Weltruhm. Während die Original Monduhr von Buzz Aldrin leider verschollen ist, konnte man – das nötige Kleingeld vorausgesetzt – Newmans eigene „Rolex Daytona“ mit Gravur seiner Frau, der Schauspielerin Joanne Woodward, im Herbst 2017 auf einer Auktion erstehen. Sie wurde mit einem finalen Gebot von 17,75 Millionen US-Dollar die teuerste jemals versteigerte Uhr – und somit zum Heiligen Gral aller Uhrensammler.

Aber selbst ohne die liebenswerte Gravur von Woodward („Drive carefully. Me.“) muss man für eine „Rolex Daytona“ hohe fünfstellige Beträge hinlegen und extrem gute Kontakte zu seinem Konzessionär haben. Von der jüngsten Neuauflage bekam jeder Rolex-Konzessionär nämlich nur vier Exemplare.

Aktuelles Messe-Highlight: „Girard Perregaux Laureato“ Chronograph auf der SIHH 2018

Wer einen dezenten Vintage-Look sucht, ohne dabei auf moderne technische Errungenschaften verzichten zu müssen, sollte sich die neuen Chronographen der „Girard Perregaux Laureato“-Modelllinie näher anschauen, die in diesem Jahr auf der SIHH erstmal vorgestellt wurden. Das Design der Lünette in Oktagon-Form stammt ursprünglich aus dem Jahr 1975. Die Neuauflage der Modelllinie greift das Design auf, versieht die Uhr aber mit modernen Ausstattungsmerkmalen: So gibt es den ebenso sportlichen wie eleganten Chronographen in rotgoldenem Gehäuse sowie als sportive Edelstahlausführung, jeweils mit entweder 38 Millimetern oder 42 Millimetern Durchmesser.

Nebst anderer Modelle von Girard Perregaux findet man die jeweiligen Ausführungen inzwischen auch online bei Chrono24. Im inneren der Uhr tickt ein präzises automatisches Manufakturkaliber, während Ziffernblatt und Zeiger von kratzfestem Saphirglas geschützt werden. Dadurch kann man die Stoppminuten auf drei Uhr und die gestoppten Stunden auf sechs Uhr ablesen. Die Sekunden werden zentral gemessen. Dezent versteckt zwischen vier und fünf Uhr ist zudem ein kleines Datumsfenster integriert.

Bildrechte: Flickr A tourbillon (macro photography). Ryan G. CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten