Von Passionsfrüchten und Käsereiben

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

Lecker Fischugen. (Foto: pixabay)

Passionsfrüchte liegen ja voll im Trend, genau wie Avocados, Chia-Samen, Mandelmilch und Goji-Beeren – allesamt voller Vitamine und Nährstoffe. Und allesamt ein bisschen exotisch. Da muss man sich ja quasi schon vom Ansehen der Mahlzeiten besser fühlen!
„Ist euch mal aufgefallen, dass das Innere von Passionsfrüchten aussieht wie Fischaugen, die in schwabbeligem, orangefarbenem Schleim schwimmen?“ – das gute Gefühl ist wie weggeblasen, als Paula ihren Gedanken in der Mittagspause formuliert. Günther verzieht sein Gesicht und schiebt den Teller mit der halben Passionsfrucht weg: „Du kannst einem den Geschmack wirklich verderben. Bis gerade eben fand ich sie noch wirklich lecker!“ Und auch Elli pflichtet ihm bei: „Das nächste Mal dann doch lieber wieder Maracuja-Saft. Der ist optisch unverfänglich.“

Paula lässt sich nicht beirren und philosophiert weiter: „Apropos Saft – habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht, wie aus diesen Früchten überhaupt Saft gewonnen wird? Die haben ja kein Fruchtfleisch zum Pressen? Wie macht man das denn?“

„Wahrscheinlich wird es gesiebt… Kerne und Schleim sind raus und Saft bleibt übrig“, meint Herr Schmidt pragmatisch und hofft, nun nicht mehr länger über die Fischaugen nachdenken zu müssen. Aber Paula lässt nicht locker: „Puh! Da kann aber aus einer Frucht nicht besonders viel Saft gewonnen werden! Da ist ja so schon fast nichts drin!“

Das PFALZ-ECHO-Team wäre nicht das PFALZ-ECHO-Team, wenn sich Paula, Günther, Elli und Herr Schmidt dieser Problematik nun nicht auch noch praktisch widmen würden. Wie viel Saft kann man aus einer Passionsfrucht gewinnen? „Challenge accepted! Ein Schnapsglas bekommen wir voll!“, ruft Paula und stellt das kleine Gefäß auf den Tisch. Ja, mit Schnapsgläsern ist die Büro-Küche ausgestattet, aber ein Sieb? Nach ein paar Minuten geben die Kollegen die Suche auf, Herr Schmidt hat in der hintersten Ecke der Schublade eine Käsereibe gefunden und legt sie auf den Tisch.

Elli teilt die Passionsfrucht in der Mitte, legt die Käsereibe aufs Schnapsglas und beginnt mit einem Teelöffel den Inhalt der Frucht zu leeren. Nach gefühlt einer halben Stunde, in der Elli die „schleimigen Fischaugen“ vorsichtig von der Flüssigkeit getrennt hat, haben sich im Glas ungefähr drei Tröpfchen Saft gesammelt.

„Hmm. Mehr wird es wohl nicht, oder?“, meint Paula, „vielleicht können wir wenigstens einen Wodka-Maracuja draus machen?“ Sie steht schon am Spirituosen-Fach – ja, auch so etwas gibt es in der Büro-Küche auch. Das Mischungsverhältnis sei etwas gewöhnungsbedürftig, aber sehr lecker, bestätigt sie später, als sie wieder an ihrem Arbeitsplatz sitzt. (Fotos: pixabay.com)

Käsereibe als Sieb-Ersatz. (Foto: pixabay.com)