30 Jahre ist es her als der 1. FCK den FC Barcelona vom Platz fegte – und trotzdem ausschied

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Nun ist es 30 Jahre her, als der 1. FC Kaiserslautern im damaligen UEFA Europapokal der Landesmeister Geschichte schrieb: Am 6. November 1991 sorgten die roten Teufel am Betze für eine Sensation und fegten den deutlich stärkeren Verein vom FC Barcelona mit einem 3:1 vom Platz – und dennoch schied der FCK aus dem Turnier aus, während die Katalanen durchmarschierten und sich den Pokal schnappten.

So groß die Freude war, Barcelona bezwungen zu haben, so groß war auch die Enttäuschung, dass es trotzdem nicht für den Fortbestand im Pokalturnier reichte – der Auswärtstorregel war das zu verdanken, durch die das Tor der Katalanen am Betze doppelt bewertet wurde. Doch, obwohl das legendäre Spiel nun genau 30 Jahre zurückliegt, reicht die Wirkung des Vorfalls bis heute. Dieses Jahr hat die UEFA für alle internationalen Vereinswettbewerbe die umstrittene Auswärtstorregel abgeschafft – für den 1. FC Kaiserslautern allerdings 30 Jahre zu spät.

Heute: Adieu Auswärtstorregel

Spulen wir 30 Jahre vorwärts und die Welt sieht ganz anders aus. Den UEFA Europapokal der Landesmeister gibt es in dem Sinne nicht mehr, nun ist die UEFA Champions League an dessen Stelle getreten. Zwar schafften es die roten Teufel 1999 ins Viertelfinale der europäischen Königsklasse, doch seit dem Abstieg aus dem deutschen Unterhaus zur Saison 2018/19 sind sie Stammgast in der 3. Liga. Obwohl der Aufstieg das oberste Ziel des Klubs ist, scheint dies auch in dieser Saison zu einer großen Herausforderung zu werden. Die Experten der Buchmacher schätzen die Chancen für einen Aufstieg als sehr gering ein und sehen den 1. FC Magdeburg und SV Waldhof Mannheim als Favoriten für das Ticket in die 2. Liga. Fans können aber ihre eigenen Tipps abgeben und auf ihren Favoriten wetten. Dafür ist bei einigen der bestbewerteten Buchmachern ein seriöser Sportwetten Bonus verfügbar, durch den die Fans mit einem Bonusguthaben auf zahlreiche Sportarten und Ligen setzen und auch ihre Einsätze für die 3. Liga platzieren können. Ein neuerlicher Aufstieg in die oberste Klasse des deutschen Fußballs und eine Qualifikation zum UEFA-Pokal oder gar zur Champions League liegen für den FCK allerdings in weiter Ferne.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der FCK nicht trotzdem seinen Einfluss auf den europäischen Wettbewerb hatte: Vor Beginn der Saison verkündete die UEFA, dass sie für sämtliche internationale Vereinswettbewerbe die umstrittene Auswärtstorregel abschaffen würde. Seit dieser Saison 2021/22 wird ein Auswärtstor in der Champions League, der Europa League und der Europa Conference League damit nicht mehr doppelt gewertet. Herrscht nach einem Hin- und Rückspiel jetzt ein Unentschieden, geht es in die Verlängerung oder gar bis zum Elfmeterschießen. Das legendäre Spiel am 6. November 1991 hat damit bis heute seine Nachwirkungen, denn es war mitunter das 3:1 gegen den FC Barcelona, das die Kritik an der Auswärtsregel befeuerte.

Der legendäre Erfolg gegen die Spanier am Betze

Damals ging die Bundesligasaison 1990/91 ging für den Traditionsverein 1. FC Kaiserslautern sehr erfolgreich aus: Sie holten sich die Meisterschale und qualifizierten sich damit für den Europapokal der Pokalsieger für die Saison 1991/92. Es war das letzte Mal, dass der Wettbewerb unter dieser Bezeichnung ausgetragen wurde, bevor in der folgenden Saison die UEFA Champions League eingeführt wurde. Es war zudem die erste Saison, in der das Turnier mit der heute bekannten Gruppenphase ausgetragen wurde, der allerdings zwei Qualifikationsrunden vorangingen, die zunächst überstanden werden mussten.
Die erste Runde ging für den FCK gegen den bulgarischen FK Etar erfolgreich über die Bühne, doch im zweiten Los zogen die kleinen Lauterer die großen Katalanen. Auswärts verloren sie im Camp Nou mit einem 0:2, was wahrscheinlich niemanden überraschte. Die große Überraschung folgte in der Rückrunde: Die roten Teufel zeigten den Katalanen, wer am Betze das Sagen hat und schossen sich in der 76. Minute mit einem 3:0 in überragende Führung – damit wäre der FCK weiter gewesen und die Barceloner raus.

Doch dann kommt es zum großen Coup und in der 90. Minute bekommen die Katalanen einen Freistoß, den der spanische José Mari Bakero mit einem Kopfball verwandelte. 3:1 für den FCK – und trotzdem schieden die roten Teufel aus, und zwar weil entsprechend der Auswärtstorregel das eine Tor der Katalanen am Betze doppelt zählte und sie damit gewannen. Barcelona marschierte daraufhin durch das Turnier und schnappte sich sogar den Titel. Es hätte auch der FCK sein können…

Für den 1. FCK kommt die neue Regelung 30 Jahre zu spät. Hätte es schon damals nicht die Auswärtstorregel gegeben, wäre es gegen den FC Barcelona an der Betze in die Verlängerung gegangen. Die Zeit lässt sich allerdings nicht zurückdrehen, doch immerhin wird sich ein solches Ereignis wie vor genau 30 Jahren für kein anderes Team mehr wiederholen. Trotz aller Enttäuschung schrieb das Match am 6. November 1991 Geschichte.