Durchwachsene Saison beim 1. FC Kaiserslautern

Bildquelle: 1. FC Kaiserslautern auf Instagram

Enges Tabellenfeld

In der 3. Liga sind mittlerweile zehn der insgesamt 38 Spieltage beendet und die Westpfälzer stehen auf dem 12. Platz der Tabelle. Gemeinsam mit vier anderen Vereinen kommen sie auf 12 Zähler, stellen dabei aber mit 8:8 das beste Torverhältnis dieser Teams und sind deshalb vorne. Drei Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen sind dabei die Ausbeute von Kaiserslautern.

Der 1. FC Magdeburg führt aktuell relativ souverän mit 19 Punkten die Tabelle an, auf den Rängen danach folgen Viktoria Berlin, die zweite Mannschaft des BVB, VfL Osnabrück und Wehen Wiesbaden mit je 17 Punkten. Das zeigt auch, dass in der Rangliste alles sehr nah beieinander liegt – zwischen Platz zwei und 16 liegen folglich nur fünf Punkte. Wie es dementsprechend am Saisonende aussehen wird, bleibt mit Spannung zu erwarten und besonders vom unteren bis zum oberen Mittelfeld der Tabelle sieht es bisher sehr ausgeglichen aus. Während etablierte und neue Wettanbieter den FC Magdeburg als wahrscheinlichsten Anwärter auf den Aufstieg ansehen, schreiben sie wie die Quoten zeigen auch den FCK nicht ab. Tatsächlich rechnen sie den roten Teufel bessere Chancen aus als bei den Konkurrenten wie Viktoria Berlin oder Türkgücü München.

FCK fängt sich nach missglücktem Saisonstart

Begonnen hat die diesjährige Spielzeit mit einem torlosen Remis gegen Eintracht Braunschweig. In einer intensiven Partie spielte Kaiserslautern mutig auf, hatte aber teilweise Glück, da der Gegner bereits früh die Latte traf, ihre Abschlüsse aber nicht krönen konnten. Im folgenden Match beim SV Meppen mussten die Pfälzer ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Der einzige Gegentreffer kurz vor der Halbzeit schockte den FCK, der vorher mitunter gute Chancen hatte, in der zweiten Hälfte aber nicht mehr so präsent war. Damit wurde das Pausenresultat von 1:0 auch das Endergebnis.
Gegen Viktoria Berlin setzte es eine herbe 4:0 Niederlage, die einer echten Machtdemonstration glich, chancenlos musste man einen somit missglückten Saisonstart hinnehmen. Auch im DFB-Pokal, sechs Tage zuvor, musste man sich dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach – wenig überraschend – mit 1:0 geschlagen geben.

Beim Spiel gegen 1860 München, die sich aktuell nur einen Platz hinter Lautern befinden, war im eigenen Stadion erstmals ein Lichtblick zu erkennen. Die ersten drei Treffer der Saison bescherten auch die ersten drei Punkte. Teamkapitän Jean Zimmer legte zwei Tore vor und trug damit maßgeblich zum 3:0-Erfolg bei. Für die Mannschaft von Marco Antwerpen war der Sieg auch aus psychologischer Sicht wichtig, ebenso wie für die Stimmung der Fans im Fritz-Walter-Stadion.

Anschließend wurde man vom Halleschen FC empfangen, wo es eine relativ bittere Niederlage gab, da man gegen Ende einige Großchancen liegen ließ. Am 1:0 konnte man daher nichts mehr ändern. Auch das Unentschieden gegen den FSV Zwickau war durchaus enttäuschend, da Mike Wunderlich in der Schlussphase einen Elfmeter vergab und die Teams sich somit die Punkte teilten. Zuhause blieb man damit dennoch ungeschlagen, auch wenn für den FCK mehr drin gewesen wäre. Gegen die starken Magdeburger konnte Kaiserslautern nicht viel ausrichten und so langte ein Traumtor des Gegners für den 1:0-Sieg.

Die Begegnung gegen Waldhof Mannheim war von gelben und roten Karten geprägt, in der bereits in der 25. Minute je ein Akteur der Teams vom Platz gestellt wurde. Noch vor der Halbzeit musste sich Senger den nächsten Platzverweis vom Schiedsrichter abholen. Drei weitere gelbe Kartons für den 1. FCK und fünf auf Seiten des Gegners sorgten für eine stimmungsgeladene Partie, die schlussendlich torlos ausging. Die nächsten drei Punkte holte man verdientermaßen auswärts beim SV Verl, bei dem man 0:2 gewann, auch wenn Kaiserslautern wieder einige Chancen liegen ließen. Nichtsdestotrotz fuhr man erstmals in einer Auswärtspartie einen Sieg ein. Auch am vergangenen Spieltag gegen den VfL Osnabrück hwurden dann auf dem Betzenberg weitere wichtige drei Punkte geholt. Bereits in der 25. Minute besiegelte Hercher mit seinem Treffer den Endstand zum 2:0. Der VfL verpasste durch die verdiente Niederlage damit den Sprung an die Tabellenspitze.

Gute Defensive und ausbaufähige Offensive

Als großer Pluspunkt der bisherigen Spielzeit sind die acht Gegentore zu nennen, die gemeinsam mit denen von Waldhof Mannheim zum Bestwert der Liga gehören. Maßgeblich daran beteiligt ist Torhüter Matheo Raab, der laut Experten zu den stärksten Spielern in der 3. Liga zählt. Demensprechend wurde er bereits dreimal in die „Kicker Elf des Tages“ gewählt (Höchstwert) und hat die zweitmeisten weißen Westen unter den Tormännern – der 22-Jährige überzeugt auf ganzer Linie.

Mit ebenfalls acht eigenen Treffern stellt man allerdings auch die drittschlechteste Offensive in der 3. Liga. Philipp Hercher, Muhammed Kiprit und René Klingenburg sind dabei mit je zwei Treffern die besten Torschützen in der Mannschaft und machen im Trio 75% der Tore von Kaiserslautern aus. Ein Punkt an dem die Pfälzer noch arbeiten müssen, um sich in der Tabelle weiter vorzukämpfen. Im Druschschnitt haben die Vereine knapp 13 Tore auf dem Konto.

Mit dem Blick auf die vergangene Saison wurde vor dieser Spielzeit ein Saisonziel relativ klar gesteckt. Erst kurz vor Schluss konnte man den Klassenerhalt sichern und eine ähnliche Zitterpartie wie letztes Jahr soll verhindert werden. Ansonsten hielt sich Marco Antwerpen mit konkreten Vorstellungen zurück und möchte von Spiel zu Spiel denken. Somit liegt sein Fokus auf dem kommenden Samstag, wenn sein Team zum Tabellenschlusslicht TSV Havelse reist. Dort sollten drei Punkte für Kaiserslautern Pflicht sein – Havelse verlor sieben ihrer zehn Spiele.