Ende einer Ära

Asklepios Südpfalzkliniken verabschieden langjährigen Chefarzt Dr. Herbert Franz in den Ruhestand

Kandel. Ärzte vollbringen jeden Tag Wunder. Und dabei stechen gerade diejenigen aus der Masse heraus, die mit Leidenschaft und voller Überzeugung ihren Beruf – ihre Berufung – ausüben. Dr. Herbert Franz, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin an den Asklepios Südpfalzkliniken in Kandel und Germersheim, ist einer von ihnen. Nun verabschiedet er sich im Alter von 61 Jahren und nach rund 35 Berufsjahren in den Ruhestand.

Schon als Jugendlicher wusste er, dass er als Mediziner arbeiten und Menschen helfen möchte. Hoch motiviert begann er 1979 sein Studium in Mainz und merkte schon bald, dass es ihm vor allem die Anästhesie angetan hat. Nach seiner erfolgreichen Approbation im Mai 1986 durfte er kurz danach seine Leidenschaft als Assistenzarzt in diesem Fachbereich am St. Josefs-Hospital in Wiesbaden beginnen und drei Jahre später promovieren. Er wechselte 1989 an das Städtische Klinikum Karlsruhe. Seine Erfahrungen in dieser Zeit saugte er regelrecht auf, um Anfang der 1990er seine Fähigkeiten in der Facharztausbildung weiter zu festigen, welche er Anfang 1992 abschloss. Als Facharzt für Anästhesie blieb er noch bis Ende 1995 am Klinikum Karlsruhe.

Fortbildung zum leitenden Notarzt

Doch das war dem jungen und engagierten Arzt noch nicht genug. Er nutzte während dieser wichtigen Phase auch die Chance, um sich als einer der Ersten zum Leitenden Notarzt fortzubilden. Des Weiteren erwarb er die Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ und die fakultative Weiterbildung „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“. Nachdem er knapp ein Jahr lang als Oberarzt der Anästhesie am St. Franziskus-Hospital in Winterberg gearbeitet hatte, wechselte er im November 1996 als Facharzt auf der Intensiv- und Anästhesie-Abteilung zum damaligen Kreiskrankenhaus in Germersheim. Zehn Jahre lang übte er diese Tätigkeit aus und sammelte währenddessen als Oberarzt und ständiger Vertreter des leitenden Abteilungsarztes weitere wichtige Erfahrungen. In dieser Zeit bildete er sich per Fernstudium zum „Diplom-Gesundheitsökonom“ weiter.

Dr. Franz hatte schon früh in seiner Laufbahn begriffen, dass es für einen Mediziner wichtig ist, über den Tellerrand zu schauen, um den Patienten bestmöglich zu helfen. Aus diesem Grund legte er nicht nur großen Wert darauf, eng mit seinen Kollegen aus anderen Fachbereichen zusammenzuarbeiten und sich regelmäßig auszutauschen. Er selbst wollte sein Wissen so breit wie möglich aufstellen und nutzte deshalb jede Gelegenheit, um etwas Neues zu lernen. Er nahm beispielsweise regelmäßig an Fortbildungen in der Notfallmedizin teil und absolvierte Kurse in den Bereichen „Spezielle Schmerztherapie“ und „Psychosomatische Grundversorgung“.

Engagement nach Dienstschluss

Im Juli 2005 übernahm er die Position des Kommissarischen Chefarztes der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der Klinik Kandel, ehe er ein Jahr später von Germersheim als neuer Chefarzt nach Kandel versetzt wurde. Wieder ein Jahr später übernahm er zusätzlich die Leitung dieser Abteilung in Germersheim.
Selbst neben seinem Klinikalltag wollte er seine Leidenschaft ausleben und arbeitete 15 Jahre lang nach Dienstschluss als Arzt bei der mobilen Blutspende des DRK Blutspendedienstes West.

„Wir können uns glücklich schätzen, einen so engagierten und wissbegierigen Arzt wie Dr. Franz in unseren Reihen gehabt zu haben. Junge Ärzte und erfahrene Kollegen konnten gleichermaßen eine Menge von ihm lernen. Wir schätzen ihn sehr und verabschieden ihn deshalb mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir sind ihm für seine Arbeit sehr dankbar und wünschen ihm das Allerbeste für seinen Ruhestand“, sagt Frank Lambert, Geschäftsführer der Asklepios Südpfalzkliniken. (per)