Finger weg!

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

„Ich werde heute abgeholt“, erklärt Elli Günther, der mit ihr zeitgleich das Haus verlässt. Ach, da steht sie ja schon!“, ruft Elli, als sie das Auto ihrer Mutter im Hof entdeckt. „Hopp, Günther, ich stell‘ dich ihr vor.“ Günther streckt brav seine Hand ins geöffnete Autofenster und bekommt dafür die linke Hand zum Gruß von Ellis Mutter entgegengehalten. „Die andere Hand ist verletzt“, versucht Ellis Mutter zu erklären. „Macht nix“, erwidert Günther. „Die linke Hand kommt von Herzen“ und strahlt dabei Ellis Mutter an.

Am nächsten Tag klärt Elli Günther in der Mittagspause auf: „Meine Mutter hat kürzlich den Zeigefinger gebrochen, als sie in den laufenden Rasenmäher gefasst hat, deshalb hat sie dir die linke Hand zum Gruß gereicht.“

Im Pausenraum breitet sich schlagartig eine Totenstille aus. „Wie bitte?“, fragt Paula geschockt nach? „Ach, meine Mutter hat den Rasen gemäht, diesmal mit einem Benzinrasenmäher, und beim Saubermachen hat sie den Knopf losgelassen und wollte sofort das Schwert reinigen. Bei dem Elektrorasenmäher, den sie sonst immer benutzt, hört das Schwert auch sofort auf, sich zu drehen. Nicht so beim Benziner! Also hat sie sich fast zwei Finger abgehackt – naja, zumindest übelst verletzt und gebrochen“, jammert Elli. „Oh je, die Arme!“, bedauert Günther. „Meine Mutter hat sich beim Kegeln mal die Finger der linken Hand gebrochen“, berichtet er. „Die Bowlingkugel kam mit Schwung in die Rückholstation gerollt und meine Mutter hatte die Finger dazwischen. Zwei Finger waren platt wie ne Flunder, natürlich gebrochen. Sie wurde zwar operiert, kann aber seither keine Gitarre mehr spielen, weil die Finger immer schmerzempfindlich geblieben sind.“

„Ich habe mal einen Stromschlag bekommen, der sich gewaschen hat“, gesteht Paula. „Ich wollte etwas an einer Steckdose reparieren, hab den Sicherungskasten nicht gleich gefunden und mir gedacht: ‚Ach, das wird auch so gehen!‘. Falsch gedacht. Ich bin natürlich mit dem Schraubendreher abgerutscht und hab so eine gewischt bekommen, dass ich den Schraubendreher durch den ganzen Raum geworfen habe, sodass er in der gegenüberliegenden Wand steckengeblieben ist. Und dabei habe ich noch Glück gehabt!“

„Das hätte übel ausgehen können!“, mahnt Herr Schmidt, erzählt aber dann: „Ich habe mir mal beim Brötchenaufschneiden mit einem neuen Messer fast mal den Daumen abgesäbelt. Meine Frau musste mich ins Krankenhaus zum Nähen fahren.“ „Ei-ei-ei“, schüttelt Elli den Kopf. „Merke: Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht!“