Mobilität der Zukunft

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

(Foto: Freepik)

September 2019

Paula sitzt mit den Kollegen in der Küche, vertieft in ein existentielles Gespräch über Mobilität: „Mein Auto gibt so langsam den Geist auf und ich überlege, was ich mir nun als nächstes anschaffen soll. Vielleicht ein kleines E-Auto? Oder ein E-Roller? Hybrid? Oder doch ganz klassisch, ein Kleinwagen mit Verbrennungsmotor?“ „Das Problem ist ja, dass die Reichweite bei den kleinen E-Autos immer so gering ist! Dann lieber ein Hybrid. Verbrenner ist ja nun wirklich nicht mehr zeitgemäß!“, wirft Günther ein. „Ach, Reichweite ist nicht wichtig, ich muss ja nur die kurze Strecke zur Arbeit und ab und zu zum Einkaufen. Ansonsten haben wir ja eh noch unseren Kombi“, gibt Paula zu bedenken. „Ja, ja …“, überlegt jetzt auch Elli, „wenn es nur was Kleines, Platzsparendes, Ressourcenschonendes mit guter Ökobilanz gäbe!“

April 2020

„… Ich hab’s!“, ruft Paula in der Videokonferenz, „mein Mobilitätsproblem ist gelöst. Ihr werdet es nicht fassen! Es gibt ein solches Fahrzeug und es stand die ganze Zeit schon im meiner Garage: Ich fahre jetzt Fahrrad!“ Mit dieser Idee ist sie nicht ganz die einzige, wie sie schnell gemerkt hat. Im Fahrradladen, wo sie sich noch einen passenden Helm suchen wollte, war ein paar Tage zuvor die Hölle los. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Leute da draußen Schlange standen! Es dürfen ja immer nur ein paar gleichzeitig rein. Fahrradfahren ist die Lösung! Warum sind wir da nicht früher schon drauf gekommen?“ Herr Schmidt wirft mit wissendem Blick ein: „Ja, das ist wirklich seltsam. Dieses Gefährt ist immerhin 200 Jahre alt! Im Jahr 1817 stellte der badische Forstbeamte Karl Drais seine einspurige, von ihm so genannte Laufmaschine (später Draisine genannt) als Alternative zum Reitpferd vor.“ „Du liest doch aus Wikipedia vor!“, unterbricht ihn Elli. „Na und?“, entgegnet er, „es geht doch ums Prinzip: Seit Ewigkeiten gibt es eine umweltfreundliche Lösung und wir brauchen eine Pandemie, um drauf zu kommen!“

August 2020

„Fährst du wirklich Rad bei der Hitze?“, fragt Günther Paula nach einem der inzwischen selten gewordenen Tage, die die Kollegen im Büro verbringen.
„Ach, weißt du, morgens geht es ja noch und wenn ich gegen Abend dann heimkomme, kann ich direkt in die Dusche springen und dann den Feierabend genießen – die tägliche Sporteinheit hab ich dann ja auch schon hinter mir!“, erklärt sie stolz.
„Ach Gott! Apropos! Ich muss los ins Fitnessstudio, mein Trainingspartner wartet!“
„Oha! Du machst Sport bei den Temperaturen? Was machst du denn?“
„Die Räume sind ja klimatisiert. Meistens mach ich Spinnig, manchmal gehe ich dann noch ein bisschen aufs Laufband … Ach, verdammt. Ich habe aber ganz vergessen die Fenster und Türen von meinem Auto rechtzeitig zu öffnen. Jetzt ist es doch gleich wieder so heiß da drinnen, dass ich komplett durchgeschwitzt im Fitnessstudio ankomme.“