Fiese Qualle vor Malle

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

„Killer-Qualle vor Malle“ blinkt es geradewegs in überdimensionalen und fettgedruckten Buchstaben von der Titelseite eines deutschen Printmediums. Aber auch im Fernsehen, Radio und Online ist sie zurzeit Gesprächsthema Nummer eins: die portugiesische Galeere oder auch „Floating Terror“ genannt. Bis zu 30 Meter lang sollen ihre glibberigen Tentakel sein – es schüttelt einen nur bei der Vorstellung daran. Und wenn eine Killer-Qualle nicht schon genug wäre, sollen diese bläulich gefärbten, schwimmenden Gehirne in großen Kolonien ihr Unwesen an den Stränden von Mallorca treiben – gut, dass Malles Strände unsicher gemacht werden, vor allem zur Sommerferienzeit der Deutschen, ist nichts neues, doch nun haben es Einheimische und Urlauber nicht mehr mit der grölenden, meist in betrunkenen Schwärmen auftauchenden Ballermann-Fraktion zu tun, sondern mit einem weitaus ätzenderen Gegner. Es soll höllisch brennen, wenn sich dieser fiese Portugiese an einem festklammert. Strandbesucher sind dazu aufgerufen, die 112 zu wählen, wenn sie eines dieser Biester sichten sollten oder mit ihnen in Berührung kommen. Wie läuft dann das Gespräch am Telefon ab? „Hier ist der Notruf, wo brennt‘s denn?“ Blöd, wenn die Qualle dann an einer unpassenden Stelle hängt… Was also tun, wenn man mit dieser umhertreibenden Terrorgefahr in Berührung kommt oder gar mal so richtig „genesselt“ wird? Online lassen sich mehr oder minder gute Tipps finden. Einer meiner Lieblingstipps ist: „Spülen Sie die betroffenen Stellen mit Essig ab“ – gut, Essig hat man ja auch immer einstecken. Wenn Sie jedoch – aus mir unbegreiflichen Gründen – keine Flasche Essig in ihrer Strandtasche mit sich führen sollten, ist es nicht minder wirkungsvoll, die Tentakel „abzupinkeln“. Was aber, wenn man gerade keinen Harndrang verspürt? – Gut, wenn dann ein laut grölender Schwarm Ballermänner vorbeistolpert…