Landau. Zum Start des Projekts „Ecoserv“ hat die rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt an der Universität Landau einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,7 Millionen Euro an Projektleiter Prof. Dr. Ralf Schulz übergeben.

Das Geld stammt aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (Efre), der von der Europäischen Union kofinanziert wird. „Ecoserv“ erforscht sogenannte Ökosystemdienstleistungen (ÖSDs). Diese ÖSDs sind Leistungen der Natur, die den Menschen nutzen und eine hohe Bedeutung für ihn haben. Dazu gehören etwa Brennholz, Böden für die Landwirtschaft oder Trinkwasser und vieles mehr.

Das gesamte Projektteram mit Daniela Schmitt und Prof. Dr. Ralf Schulz. (Foto: tom)

An dem Projekt sind insgesamt zehn Forschungseinrichtungen aus Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg und Frankreich beteiligt. Koordiniert wird das ganze von der Ökosystemforschung Anlage Eußerthal der Uni Koblenz-Landau. „Die Universität Koblenz-Landau ist an acht Projekten im Programm Interreg 5 Oberrhein beteiligt. Das verdeutlicht die Bedeutung des Campus Landau für die wissenschaftliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um gemeinsam große gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen,“ so die Vizepräsidentin der Uni Koblenz-Landau Prof. Dr. Gabriele Schaumann bei ihrer Begrüßung.

Interreg ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstützt wird. Beispielhaft dafür, ist das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, das als Hauptuntersuchungsgebiet gilt und in dem die Wissenschaftler unterschiedliche Ökosystemdienstleistungen erforschen und analysieren. „Mit dem Projekt Ecoserv wird unsere lebendige grenzüberschreitende Zusammenarbeit sichtbar und die europäische Idee greifbarer“, so Staatssekretärin Schmitt bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids.

Kinder während eines Öko-Kurses in Eußertal. (Foto: Uni Koblenz-Landau)

Ecoserv erforscht im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogessen unter anderem welchen Einfluss die Waldbewirtschaftung, der Klimawandel und Stoffeinträge aus Landwirtschaft und KFZ-Verkehr auf die Qualität des Grundwassers, auf Quellen oder Abflüsse hat. Außerdem wird das Selbstreinigungspotential von Gewässern und dessen Einfluss auf die biologische Vielfalt wissenschaftlich untersucht und gleichzeitig erforscht, wie dieses Selbstreinigungspotenzial verbessert werden kann. Ziel dieses Teilprojekts ist es Strategien zu finden, die den Export sauberen Wassers aus dem Biosphärenreservat in das Umland optimieren.

Zu den einzelnen Teilprojekten erstellt das Projektteam zweisprachige und digitale Lernmaterialien die im Rahmen eines deutsch-französischen Austauschprogramms mit Schulklassen an zwei außerschulischen Lernorten im Pfälzerwald und in den Nordvogesen erprobt werden. Ziel ist Schülern aus Deutschland und Frankreich mit Bildungsangeboten die Zusammenhänge und Notwendigkeiten der Ökosystemdienstleistungen bewusst zu machen. Auch die breite Öffentlichkeit, soll für ÖSDs sensibilisiert werden.

In der Ökosystemforschung Anlage Eußerthal, die die Uni Koblenz-Landau betreibt, wird das Wanderverhalten von Fischen wie etwa Forellen untersucht. In der Anlage befindet sich auch das sogenannte „Nature Lab“. Hier findet man verschiedene Infotafeln die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Außerdem gibt es Kursangebote für Schüler. Das „Nature Lab“ hat sich zur Aufgabe gemacht Wissenschaft verständlich und erlebbar zu machen. (tom)