An manchen Tagen, steht das Telefon nicht still. (Foto: Alexas-Foto/pixabay)

Jeder, der in einem Büro arbeitet, kennt es wohl: An manchen Tagen steht das Telefon einfach nicht still. Selbst in der Mittagspause bleibt man manchmal nicht verschont und möchte jedem Anrufer gerecht werden. 

„Oh, der Anruf ist wichtig!“, meint Paula und greift aufgeregt zum mobilen Telefon, „ich warte schon den ganzen Tag darauf. Das PFALZ-ECHO, Hallo? Wie? Oh okay… alles klar, dann weiß ich Bescheid, danke!“ Paula verdreht die Augen und legt auf. „Da hat mich ernsthaft jemand angerufen, um mir zu sagen, dass er jetzt keine Zeit hat und sich später nochmal meldet.“ „Nicht im Ernst?“, beginnt Elli zu lachen, „gut, dass er dir Bescheid gesagt hat!“ 

Nur Augenblicke später beginnt erneut das Telefon zu klingeln. Die Kollegen blicken auf die Nummer und wissen sofort: Bei dem Anrufer braucht man einen langen Atem. Elli unterbricht ihr Essen und übernimmt tapfer: „Das PFALZ-ECHO, Hallo? Ach, Herr Müller. Ja gut danke, nur viel zu tun… ja…ja…hm…ach wirklich?…achso…Herr Müller, ich habe wirklich gerade keine Zeit…ja…aha…“, Elli blickt verzweifelt zu Paula, die sich schadenfroh ins Fäustchen lacht und weiter ihr Mahl verspeist. Das Telefonat dauert etwa zehn Minuten, in denen Elli nur hin und wieder ein kurzes „hm“ oder „aha“ von sich gibt – nebenher hatte sie ebenfalls wieder mit dem Essen begonnen. Doch irgendwann ist es geschafft und Elli schnauft durch: „Der arme alte Herr Müller erzählt eben so gerne, wie könnte ich da so herzlos sein und einfach auflegen?“ 

Wieder zurück am Schreibtisch dann endlich der wichtige Anruf für Paula. Ein Telefoninterview, welches für eine Titel-Geschichte aufgenommen werden sollte. Lautsprecher an, Diktiergerät bereit, absolute Ruhe, Paula beginnt: „Vielen Dank dass Sie sich Zeit nehmen, ich würde gerne von Ihnen wissen…“ Da kracht plötzlich die Türe auf und Günther schneit mit einem elefantösen Geplärre ins Büro:  „Haaaaalloooooo meine liebsten Kollegen!“ Erschrocken versucht Elli Günther zu bedeuten, dass er leise sein soll, doch dieser hatte bereits weiter  gesprochen in der Lautstärke eines Vorschlaghammers: „Ratet mal wer heute leckere Schokoküsse mitgebracht hat? Richtig schöne Dickmacher für meine Lieben! Oh… ups…“, Günther verstummt. Stille im Büro. Nur eine kleine Stimme aus dem Telefon ist zu hören: „Also wenn es Schokoküsse bei Ihnen gibt, komme ich lieber persönlich vorbei.“ (stm)