Kandel. Der Naturkindergarten Bienwald hat im Oktober 2020 die Arbeit aufgenommen. Die Kinder verbringen die meiste Zeit im Freien und lernen spielerisch die Natur kennen. Bei diesem Konzept liegt es nahe, auch am „Projekt FaireKita“ teilzunehmen.
„Das passt wunderbar zu unserem Naturkindergarten, weil wir von Anfang an nachhaltig eingestellt sind“, sagt Lea Lautenschläger, Gründungsmitglied und Elternteil des Trägervereins Naturkindergarten Bienwald. „FaireKita bedeutet, dass globales Lernen zum Alltag der Kinder gehört und die Leitung gemeinsam mit ErzieherInnen und Eltern Verantwortung für einen nachhaltigen Konsum übernimmt.“
Im ersten Modul stand ein beliebtes Obst im Mittelpunkt der Betrachtung. „Die Kinder haben ja öfter Bananen dabei. Daran konnten wir anknüpfen und uns damit beschäftigt, woher die Bananen kommen“, erläutert Erzieherin Ronja Straube. „An Aufklebern haben wir gesehen, dass sie aus fernen Ländern wie Ecuador stammen. Diese Länder haben wir auf einer großen Weltkugel ausfindig gemacht. Daran haben sich weitere Fragen angeschlossen: Wer baut die Bananen an? Wie kommen sie nach Deutschland? Die Kinder haben die komplette Produktionskette der Banane vom Anbau bis zum Weg in unsere Geschäfte kennengelernt.“ Wöchentlich wird der Naturkindergarten mit einer fairen Bananenkiste vom Kandler Gesundheitsladen Melanie Sass beliefert.
Anhand unterschiedlicher Alltagsprodukte werden noch zahlreiche andere Themen durchgenommen, zu denen von der Initiative FaireKita hervorragende Bildungsmappen zur Verfügung gestellt werden, z.B. „Die Reise eines T-Shirts“ oder „Wächst Schokolade an den Bäumen?“. Gefördert wird FaireKita vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Auch eigene und vor allem regionale Themen sind im Laufe des Jahres geplant. „Unser Vereinsvorstand Manuel Waldmann baut biologisches Getreide an. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, die Felder zu besuchen, den Anbau, die Pflege und das Ernten zu erfahren. Das Korn in den Händen zu halten, das dann später zu Mehl gemahlen und schließlich in einem Ofen zu Brot gebacken wird“, erklärt Lea Lautenschläger.
Wenn eine Mindestzahl von Lerneinheiten absolviert ist, darf der Titel FaireKita geführt werden. Aber danach läuft das Projekt weiter, denn es versteht sich als dauerhafte Aufgabe. (ebl)