Wie kann die Kirche wieder attraktiver für Jugendliche werden?

Pfalz-Echo-Umfrage: Sollte sich die Institution Kirche einer Reform unterziehen?

Von Jahr zu Jahr besuchen immer weniger Menschen die Kirche. Die Gründe sind vielfältig. Jugendliche vergnügen sich lieber mit Freunden beim Sportverein.
Kann die Kirche noch etwas tun, um die „verlorene“ Jugend zurückzugewinnen? (mos)

Iwona Brahimi, Neustadt:
Die Jugendlichen heutzutage leben in einer Fiktionswelt, in welcher jeder perfekt sein muss. Die Kirche sollte den Jugendlichen vermitteln, wer Jesus eigentlich war. Sie war immer ein Ort, wo Menschen Liebe und Freiheit durch Jesus kennengelernt haben. Dies sollten die Priester der Jugend wieder näherbringen.


Moritz Scherer, Hatzenbühl:
Allgemein sollten Jugendliche nicht zu sehr unter Druck gesetzt werden. Man sollte nicht versuchen, einem Jugendlichen einzureden, jeden Sonntag die Kirche zu besuchen oder Messdiener zu werden. Würde man mit weniger Zwang auf die jungen Leute zugehen, würde vielleicht automatisch der Reiz, in die Kirche zu gehen, größer werden.


Julia Scherer, Hatzenbühl:
Ich finde es schön, dass einige Bräuche und Traditionen in der Kirche beibehalten werden. Jedoch sollte die Kirche mit der Zeit gehen und auch Homosexuelle offiziell anerkennen. Außerdem sollte die Kirchensteuer abgeschafft werden. Christen werden auch in Zukunft aus der Kirche austreten, da sie auch ohne die Institution ihren Glauben ausleben können.


Dennis Vöhringer, Landau:
Man könnte den Gottesdienst digitaler gestalten und beispielsweise PowerPoint-Folien an die Wand projezieren. Außerdem könnte man Handys und auch die Gläubigen mehr in den Gottesdienst miteinbeziehen. Insgesamt sollte man realitätsnähere Themen thematisieren, welche auch Jugendliche zum Nachdenken anregen. Weitere Ideen wären Essen in der Kirche oder ein späterer Gottesdienst, um einem das Ausschlafen zu ermöglichen.


Regine Kantowsky, Hatzenbühl:
Zuerst einmal sollte dem Volk nähergebracht werden, warum man eigentlich in die Kirche gehen sollte. Außerdem sollten Prediger jede Meinung erst nehmen. In der Bibel steht, der Glaube sollte auch Spaß machen. Im Gottesdienst könnte man deswegen auch mal mit einem Witz zum Denken anregen.


Rolf Flöscher, Wörth:
Die Kirche sollte mit ihrer öffentlichen Diskriminierung der Geschlechter endlich aufhören. Jugendliche merken dies natürlich und hinterfragen, ob mit dieser Institution wirklich alles in Ordnung ist. Außerdem sollten die Seelsorger in der Predigt offen ansprechen, dass sie auch junge Leute in der Gemeinde beteiligen wollen. Dadurch könnte in die überalterte Kirche wieder frischer Wind gelangen.