16. bis 22. September 2019: Woche der Wiederbelebung

5.000 Menschen sterben jährlich, weil Anwesende nicht helfen

Eine Herzdruck-Massage kann Leben retten. (Foto: Designed by rawpixel.com / Freepik)

Landau. „Ich wusste nicht, wie es richtig geht, aber ich habe einfach gedrückt“, so beschreibt Renate H. (59) die Herzdruck-massage, mit der sie ihrem Mann nach einem plötzlichen Herzstillstand das Leben rettete. Deutschland braucht mehr Ersthelfer, denn die aktuelle Bilanz ist alarmierend: Nur 15 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall. Dabei kann Wiederbelebung so einfach sein: „Prüfen. Rufen. Drücken!“ sind drei leicht zu merkende Schritte bei einem Herzstill-stand: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden.

Mit der Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ wollen Deutschlands Anästhesisten unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums für Gesundheit das Selbst-vertrauen der Bürger in ihre eigenen Fähigkeiten als Ersthelfer stärken – für mehr gerettete Leben.

In der bundesweiten Aktion „Woche der Wiederbelebung“ www.einlebenretten.de engagieren sich auch die Kliniken und das Deutsche Rote Kreuz in der Südpfalz, um auf die Wichtigkeit des sofortigen Eingreifens von Ersthelfern hinzuweisen, und für die Auffrischung der Ersten-Hilfe-Kenntnisse zu werben.

Mit mehreren Aktionen wollen Vertreter des DRK-Kreisverbandes Landau, des Vinzentius Krankenhauses Landau, dem Städtischen Klinikum Landau und dem DRK-Rettungsdienst Südpfalz gemeinsam werben. Am Samstag, den 21. September ist ein Aktionstag auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus in Landau geplant, wo sich Bürger ganz direkt informieren können, und sich an Trainingspuppen die einfachen Maßnahmen zur Wiederbelebung von Fachleuten zeigen lassen können. Notfallsanitäter und Notärzte informieren Bürger über die Wichtigkeit der Widerbelebung, denn meistens sind Familienangehörige, Freunde oder Arbeitskollegen die unfreiwilligen Zeugen eines plötzlichen Herztodes. „Die Überlebensrate nach einem Herzstillstand kann nur durch die sofortige Wiederbelebung durch Umstehende bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verbessert werden“, erklärt Jürgen See, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes in der Südpfalz.

Das Motto der Kampagne: „Prüfen, Rufen, Drücken“ zeigt die einfache Formel zu retten, so der Oberarzt Dr. Thomas Bleck des Vinzentius-Krankenhauses Landau. „Mit dem Notruf 112 ist direkt ein medizinisch qualifizierter Disponent der Integrierten Leitstelle am Apparat, der den Anrufer während dem Telefonat in der Wiederbelebung unterstützt. Wenn der Anrufer sich in der Ersten-Hilfe nicht sicher ist, bleibt der Disponent am Telefon bis der Rettungsdienst eintrifft, und gibt über das Telefon hilfreiche Tipps um lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. „Das schafft Sicherheit und Vertrauen zum Helfen“, erklärt Dr. Lang vom Klinikum Landau aus seiner langjährigen rettungsdienstlichen Erfahrung als Landauer Notarzt. (per)