Steckbrief

Christian Hümbs

Geboren am 22. Oktober 1981 in Oberhausen

Deutscher Konditor

Einer der besten Pâtissiers Deutschlands

Seit November 2019 Chef-Pâtissier des Hotels The Dolder Grand in Zürich

Mehrmals ausgezeichnet als Pâtissier des Jahres

Juror der Sat1-Sendung „Das große Backen“

War Backen schon immer Ihre Leidenschaft? Wurde Ihnen Ihr Talent in die Wiege gelegt?

Christian Hümbs: Nein, so kann man das nicht sagen. Ich hatte ursprünglich den Plan, Stuckateur zu werden. Aufgrund eines angebrochenen Wirbels im Alter von 16 Jahren musste ich aber spontan umplanen. Ein Gespräch mit dem Arbeitsamt, bei dem damals auch mein Onkel arbeitete, führte dazu, dass ich eine Lehre zum Konditor angetreten habe und diese auch mit Erfolg abgeschlossen habe. Manchmal kommt es anders als geplant und das muss nichts Schlechtes bedeuten (lacht).

Ihr eigentlicher Berufswunsch war demnach ein anderer. Haben Sie jemals etwas bereut oder hätten Sie gerne etwas anders gemacht?

Christian Hümbs: Nein, absolut nicht. Ich bin rundum happy mit meiner Berufswahl.

In der Konditorenbranche sind Sie eine Berühmtheit. Gelernt haben Sie allerdings Koch und Konditor. Wie kam es dazu, dass Sie diesen Weg eingeschlagen haben? Muss man sich irgendwann entscheiden, um ganz oben zu stehen?

Christian Hümbs: Die Entscheidung, nach der Ausbildung zum Konditor noch die zum Koch dran zu hängen, basierte darauf, ein noch breiteres kreatives Umfeld zu schaffen. Da ich nach beiden Ausbildungen in der Patisserie gelandet bin, musste ich mich nicht entscheiden, denn hier konnte ich beide Berufe perfekt kombinieren.

Sie haben schon einige Karriere-Stationen in der Spitzengastronomie durchlebt. Heute sind Sie Chef-Pâtissier des Zürcher Hotels The Dolder Grand. Würden Sie sagen, dass Sie nun angekommen sind? Oder geht die Reise vielleicht noch weiter?

Christian Hümbs: Ich fühle mich in der Schweiz und in Zürich wirklich sehr wohl, mein Lebenslauf zeigt aber, dass ich gerne immer wieder neue Regionen und ihre Kulinarik kennenlerne.

Gibt es eine Zeit, an die Sie heute noch gerne denken und in Erinnerungen schwelgen?

Christian Hümbs: Beide beruflichen Stationen in Hamburg bleiben mir aufgrund des großen norddeutschen Freundeskreises gerne in Erinnerung. Aber ich habe das Glück, dass wirklich jede meiner beruflichen Stationen eine tolle Erfahrung war, an die ich gerne zurückdenke.

Sie sind bekannt dafür, auch mal mit ungewohnten und auf den ersten Blick unpassenden Aromen und Zutaten zu experimentieren. Das bringt den gewissen Kick und es entsteht keine Langeweile. An Kreativität mangelt es Ihnen nicht, aber wie weit darf man gehen? 

Christian Hümbs: Es sind keine Grenzen gesetzt. Ich zitiere hier gerne den von mir sehr geschätzten Jürgen Dollase, der einmal im Gespräch mit mir Folgendes sagte: ‚Man kann jedes Aroma mit jedem kombinieren, wichtig sind nur die Proportionen auf dem Teller‘.

Perfektion spielt bei Ihrer Arbeit eine enorm wichtige Rolle. Sie überlassen kein Gramm dem Zufall. Würden Sie sagen, dass genau diese Eigenschaft Sie dahin gebracht hat, wo Sie heute stehen?

Christian Hümbs: Ja, das kann man so sagen. Für mich ist aber ein viel entscheidenderer Faktor Teamwork! Man arbeitet in der Gastronomie nie alleine und man ist nur so stark wie sein Team.

Mittlerweile haben Sie einige Backbücher veröffentlicht. Außerdem sind Sie als Mentor bei der Meisterklasse dabei (www.meisterklasse.de). Hier kann jede/r Schritt für Schritt das Profihandwerk von Ihnen kennenlernen. Ist es Ihnen auch eine Herzensangelegenheit, Ihr Wissen und Können weiterzugeben? 

Christian Hümbs: Das ist mir in der Tat eine große Herzensangelegenheit. Ich würde gerne so viele Menschen wie möglich an meiner über 20-jährigen Berufserfahrung teilhaben lassen. Ich freue mich immer sehr darüber, wie viele Menschen sich für meine Rezepte begeistern, und gebe dann gerne Tipps und Tricks und Rezepte preis.

Ihr aktuelles Backbuch führt in die Backstuben der ganzen Welt. Das war bestimmt eine tolle Reise durch die unterschiedlichsten Geschmäckervorlieben. Sie greifen dort absolute Klassiker und landestypische Rezepte auf. Inwieweit haben Sie hier Ihrer Kreativität freien Lauf gelassen? Sollten Klassiker nicht auch Klassiker bleiben?

Christian Hümbs: Ich habe die Klassiker Klassiker sein lassen und nicht neu interpretiert, das war mir sehr wichtig. Das Einzige, was ich dem ein oder anderen Rezept hinzugefügt habe, ist meine Vorliebe für Vanille und Zimt, das ist dann vielleicht der kleine Hümbs twist an den Rezepten.

Wie entstand Ihre Liebe zum Franzbrötchen?

Christian Hümbs: Durch meine Zeit in Hamburg. Insgesamt waren es fast acht Jahre und um die Franzbrötchen in der Ferne nicht zu vermissen, hab ich sie von Station zu Station mitgenommen und esse sie nach wie vor saugern!

Neben dem Alltag als Spitzenpâtissier, Autor und Juror bleibt vermutlich nicht mehr viel Zeit. Was machen Sie als Ausgleich in Ihrer begrenzten Freizeit? Wie tanken Sie Energie auf?

Christian Hümbs: In aller erster Linie beim Sport. Ich gehe gerne ins Fitness-Studio und gehe seit meiner Kindheit gerne joggen.Dazu kommt noch, dass ich wahnsinnig gerne wandern gehe und dieses Hobby in der Schweiz bestens ausüben kann.

Hier verrät Christian Hümbs das berühmte Rezept seiner Franzbrötchen: https://www.pfalz-echo.de/rezept-franzbroetchen/

Verlosung

Das PFALZ-ECHO verlost 3 Exemplare des Buches „Back dich um die Welt“ von Christian Hümbs.

Interessierte Leser:innen, die gerne gewinnen möchten, schreiben bis Mittwoch, 3. August, um 14 Uhr, mit dem Betreff „Back dich um die Welt“ an redaktion@pfalz-echo.de. 

Die Gewinnauslosung erfolgt per Zufallsprinzip. 

Jede E-Mail kann nur einmal gewinnen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Bücher müssen im Verlagsgebäude abgeholt werden. (red)