Steckbrief

Katja Katharina Burkard

Geboren am 21. April 1965 in Marienberg

Studierte Germanistik und Politikwissenschaft

Moderierte von 1995 bis 1996 die Wochenendausgaben von RTL aktuell

Seit 14. April 1997 Hauptmoderatorin von Punkt 12

Seit 1998 Lebensgefährtin des ehemaligen RTL-Chefredakteurs Hans Mahr

„Punkt 12“, Deutschlands erfolgreichstes Mittagsmagazin feierte im Juni 30-jähriges Jubiläum. Am 1. Juni 1992 ging „Punkt 12“ unter dem Motto „Schnell, frech und informativ“ an den Start. 30 Jahre, 7.527 reguläre Sendungen sowie 213.595 Beiträge später gehört das Mittagsmagazin unter anderem mit Katja Burkard unlängst zum unverzichtbaren Bestandteil des Tagesablaufes vieler Zuschauer:innen.

Sie sind ein sehr zielstrebiger Mensch. So wie ich es sehe, wussten Sie bereits zu Schulzeiten, wo Ihr Weg hinführen soll. Liege ich mit meiner Vermutung richtig?

Katja Burkard: Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht, weil ich nie den Masterplan in der Schublade hatte. Allerdings wusste ich schon sehr früh, dass ich Journalistin werden möchte – raus in die Welt, Fragen stellen als rasende Reporterin. Das habe ich ja auch viele Jahre lang gemacht. Dass ich zusätzlich Moderatorin werden würde und einen Bestseller schreiben würde, das hat sich im Laufe meines schönen Lebens alles so entwickelt.

Seit 25 Jahren moderieren Sie die RTL-Sendung „Punkt 12“. Ist es von Ihnen ein Stück Heimat geworden?

Katja Burkard: Absolut! Punkt 12 ist schon mein Baby. Die Sendung liegt mir sehr am Herzen und vor allem auch meine Kollegen, mit denen ich teilweise auch schon seit 25 Jahren zusammenarbeite. Es vergeht auch kaum ein Tag, an dem ich nicht über etwas stolpere, von dem ich denke: Das ist ein Thema für die Sendung!

Wie sieht denn Ihr Tag aus, wenn Sie „Punkt 12“ moderieren?

Katja Burkard: Ich stehe um 5.45 Uhr auf, Punkt 6 läuft dann auf meinem Handy, das ich überall mit hinschleppe, von der Kaffeemaschine bis kurz unter die Dusche. Dann mache ich mich auf den Weg und bin um 7 Uhr im Büro. Seitdem wir die Pandemie haben und ich die Früh- Konferenz auch per Schalte besuchen kann, gehe ich direkt in die Maske und bin parallel dazu in der Konferenz. Um 8 folgt dann das Styling und danach sitze ich am Schreibtisch: Texte schreiben, Talk-Briefing, Wetter-Aufzeichnungen etc. Um 11.30 Uhr bin ich dann im Studio für die Teaser und von 12 – 15 Uhr – Sendung! Danach abschminken und nach Hause. Im Laufe des Tages geht’s aber damit weiter, dass ich alle möglichen Nachrichten-Portale checke, um immer auf dem Laufenden zu sein. Und in meinen Freiwochen mache ich oft Interviews mit interessanten Menschen für unsere Rubrik „Katja trifft“. 

Seit einiger Zeit hat sich die Sendezeit der Sendung verlängert. In wieweit hat sich denn Ihr Ablauf verändert? Das stelle ich mir schon sportlich vor.

Katja Burkard: Das stimmt! Meine Arbeitszeit ist dadurch noch mehr getaktet. Früher habe ich auch mal einen Brief vom Amt mit ins Büro genommen, um was abzuklären. Aber seitdem wir drei Stunden lang senden, habe ich nicht eine Minute Zeit für Warteschleifen. Mein Glück: Ich kann mich sehr gut fokussieren. Selbst wenn im Großraum-Büro der Bär steppt, komme ich gut in meinen Texte-Tunnel. 

Eine Sendung, die so lange besteht, ist schon etwas ganz Besonderes. Was macht den Erfolg der Sendung aus?

Katja Burkard: Punkt 12 ist im Prinzip alle Sendungen in einer! Bei uns gibt’s aktuelle Nachrichten, genauso wie schräge Experimente. Wir talken mit Politikern genauso wie mit Ballermann-Stars. Wir haben einen täglichen Medizin-Block, aber auch rund 20 Minuten Promi-Themen. Nach 3 Stunden Punkt 12 weiß man echt Bescheid! Freunde wundern sich immer, dass ich zu nahezu jedem Thema etwas sagen kann. Denen sage ich dann immer: Mein Job ist so ein bisschen wie tägliches Studium generale.  

Bestimmt gibt es auch eine Sendung, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Katja Burkard: Oh ja. Viele. Die letzte, die ich nicht vergessen werde: an meinem 25-jährigen Jubiläum moderiere ich einen Beitrag an und es kommt nicht der Beitrag, sondern DJ Ötzi mit einer Torte als Überraschungsgast und dann kamen ganz viele Glückwünsche, ein Best of meiner Pannen, Frisuren und Aktionen, die ich im Laufe der Jahre so gemacht habe. Zum Beispiel im Kopfstand moderieren… Da haben die lieben Kollegen mich voll erwischt und auch ein bisschen zum weinen gebracht.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft von „Punkt12“?

Katja Burkard: Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar nochmal eine weitere Verlängerung der Sendezeit, auch wenn es dazu bislang keine konkreten Pläne gibt. Wir sind ein starker Brand, wie man so schön sagt, und ich glaube, da ist noch viel Musik drin!

„Punkt 12“ ohne Katja Burkard wäre bestimmt für viele Zuschauer:innen undenkbar. Haben Sie vielleicht in den vielen Jahren darüber nachgedacht beruflich etwas anderes zu machen?

Katja Burkard: Klar! Und es gab auch ein paar Angebote. Aber ich finde Punkt 12 immer noch das vielseitigste Magazin im deutschen Fernsehen. Und mir macht es jeden Tag großen Spaß, diese Sendung mitzugestalten und zu moderieren.

Derzeit müssen Sie auch viele ernsthafte Themen aufgreifen. Wie schaffen Sie es, dass diese Momente Sie nicht zu sehr persönlich mitnehmen?

Katja Burkard: Das lernt man im Laufe der Zeit. Wir zeigen ja ganz oft nicht alle Bilder, die wir haben, um die Zuschauer zu schonen. Aber wenn man, wie ich, ein Nachrichten-Junkie ist, gehört das dazu. Ich versuche, regelmäßig zu meditieren. Da kriege ich den Kopf frei und auch beim Joggen.

Kommen wir noch zu den Prominenten, die Sie bereits treffen durften. Blieb Ihnen ein bestimmtes Treffen bis heute noch in Erinnerung? Positiv oder negativ?

Katja Burkard: Oh ja. Ich habe quasi vor Verona Pooth gewusst, dass sie schwanger ist. Wir hatten einen Dreh in Kitzbühel und da war Verona irgendwie anders als sonst und dann klemmte auch noch die Skihose. Da wusste ich: Bingo, die Feldbusch wird Mama! Oder Udo Lindenberg, den habe ich zum ersten Mal interviewt mit 16 und dann vor ein paar Jahren wieder. Wir haben uns da eine Plank-Challenge geliefert, bei der Udo eine Zigarre im Mund hatte. Ich behaupte ja: Wäre mir der Rauch davon nicht ins Gesicht gezogen, hätte ich gewonnen! Und am Ende hatte ich so viel Eierlikör intus, dass ich bei Drehschluss blau war.

Ich würde mir wünschen, wir könnten noch den ganzen Tag plaudern. Vielen Dank und weiterhin alles Gute für Sie, Frau Burkard!